Fußball West will im Derby Trendwende schaffen

Der Oberligaabsteiger ist vor dem Duell mit dem Rather SV noch ohne Pluspunkt. Der RSV steht dagegen an der Spitze.

So war es im März 2020: Maciej Zieba vom SC West (l.) im Zweikampf mit dem Rather Matthias Fenster.

Foto: rp/Benefoto

Unterschiedlicher könnten die Vorzeichen vor dem Landesliga-Derby (Sonntag, 15.30 Uhr) zwischen dem SC West und dem Rather SV kaum sein. Während die Rather nach drei Siegen zum Start auf einer Erfolgswelle reiten und den nächsten Auswärtssieg einfahren wollen, hofft der noch punktlose SC West auf den ersten Heim-Erfolg.

Goran Tomic, Trainer des SC West, freut sich ganz besonders auf das Duell mit seinem Gegenüber, Raths Trainer Deniz Aktag: „Wir sind befreundete Kollegen und tauschen uns regelmäßig über viele Sachen aus“, sagt Tomic.

Kennengelernt haben sich die beiden bei einer gemeinsamen Station bei Ratingen 04/19. Von 2017 bis 2019 war Aktag Trainer der zweiten Herren, Tomic Co-Trainer bei der A-Jugend und der ersten Mannschaft. Seitdem ist viel passiert. Tomic landete über Turu 80 und den 1. FC Wülfrath beim SC West. Aktag heuerte nach verschiedenen Trainerstationen schließlich im Sommer beim Rather SV an. Der Kontakt zwischen den beiden sei in der Zeit aber nie abgebrochen: „Wir haben mindestens ein bis zwei Mal die Woche Kontakt“, verrät Tomic.

Im Rather Tor wird
Max Möllemannstehen

Den guten Saisonstart der Rather habe er deshalb aufmerksam verfolgt: „Ich freue mich für Deniz, dass er drei Spiele und drei Siege hat und bis jetzt noch kein einziges Gegentor kassiert hat.“ Auf dem Platz will er seinem Trainerkollegen aber nichts schenken. „Die Freundschaft wird 90 Minuten ruhen“, sagt er und lacht.

Auch wenn seine Mannschaft als klarer Außenseiter ins Spiel geht, möchte er seinem Gegenüber das Leben so schwer wie möglich machen. Deshalb hat er einen klaren Auftrag an seine Mannschaft: „Mit Leidenschaft auftreten, spielerische Akzente setzen und alles dafür tun, um Tore zu erzielen. Das Wichtigste ist für mich aber, dass die Mannschaft von der ersten Sekunde an da ist und richtig gegen Ball arbeitet.“ Raths Trainer Deniz Aktag äußert mit Blick auf seinen Trainerkollegen Goran Tomic: „Wir kennen uns seit etwa sechs Jahren. Wir haben uns auf Anhieb sehr gut verstanden. Ab und zu schauen wir uns ein Spiel zusammen an, wenn es die Zeit zulässt.“ Am Sonntag dürfte jedoch erst nach dem Schlusspfiff wieder freundschaftlich gefachsimpelt werden.

Für das Rather Tor kündigt Aktag eine Änderung an: Max Möllemann wird zwischen den Pfosten stehen anstelle Kaito Ikedas. „Kaito hat es zuletzt gut gemacht, aber wir wollen beide Torhüter bei Laune halten“, erklärt Aktag. Gerne würde der Coach die defensive Null auch im vierten Spiel der Saison halten, sieht dabei aber Schwerstarbeit auf sein Team zukommen: „Leider darf Maciej Zieba ausgerechnet gegen uns beim SC West wieder ran. Wir wollen Freistöße aus 20 Metern daher unbedingt verhindern.“

Derweil stapelt Raths Chefcoach trotz des Traumstarts seines Teams tief und äußert schmunzelnd: „Als Spitzenmannschaft zähle ich uns noch nicht. Mit neun Punkten können wir noch absteigen.“

Dennoch konstatiert auch der Übungsleiter, dass insbesondere das Führungsquartett aus Matthias Fenster, Youssef El Boudihi, Bünyamin Dogan und dem Kapitän Baris Atas hervorragende Arbeit leiste. In deren Windschatten blühten auch die jungen Spieler auf. „Es geht nur übers Kollektiv“, unterstreicht Aktag.