Schuss und Messerstich: Polizei prüft möglichen Rockerkampf
Hagen (dpa/lnw) - Nach zwei lebensgefährlichen Attacken auf Männer in Hagen innerhalb kürzester Zeit prüft die Polizei einen möglichen Zusammenhang im Rockermilieu. Hinter den beiden Taten vom Dienstagabend könnte ein Konflikt rivalisierender Rockergruppen stehen, sagte ein Polizeisprecher am Mittwoch.
An einer Tankstelle war am Dienstag ein 31-Jähriger mit einem Stich in den Bauch lebensgefährlich verletzt worden, wie die Polizei mitteilte. Erst nach einer Notoperation sei sein Zustand wieder stabil. Das Opfer soll nach Ermittlerangaben möglicherweise Bezüge zur Rockergruppierung Bandidos haben. Am Mittwoch sei der Mann ansprechbar gewesen, habe jedoch bisher nicht ausgesagt.
Zunächst hatte Polizei zwei Männer im Alter von 22 und 25 Jahren festgenommen, die sich nach Zeugenangaben am Tatort aufgehalten hatten und mit einem Auto mit Hannoveraner Kennzeichen geflohen waren. Am Mittwoch kamen die beiden wieder auf freien Fuß. Es stehe noch nicht fest, wer von beiden möglicherweise zugestochen habe. Gegen beide werde weiter ermittelt.
Nur eine knappe Stunde zuvor war in einem anderen Stadtteil ein Schuss gefallen. Zwei Unbekannte sollen dort auf einen 38-Jährigen zugekommen sein. Einer der beiden soll seine mit einer Plastiktüte abgedeckte Hand gehoben und den Arm auf den 38-Jährigen gerichtet haben. Im Weglaufen habe er einen Knall gehört, berichtete der Angegriffene der Polizei. Am Tatort fanden die Beamten eine Patronenhülse. Der Mann blieb unverletzt. Er gehört nach eigenen Angaben zur Rockergruppe Freeway Riders.
Die konkurrierenden Bandidos hätten erst im Frühjahr in der Stadt Fuß gefasst, so ein Polizeisprecher. Ende Juni hatte es nach einer Schlägerei in einer Shisha-Bar eine Wohnungsdurchsuchung bei einem Bandido-Mitglied gegeben.