Seit 20 Jahren auf der Flucht - Neue Hinweise auf Mordverdächtigen Norman Franz
Seit fast 20 Jahren ist der mutmaßliche fünffache Mörder Norman Franz auf der Flucht. Nach einem neuen Fahndungsaufruf in der Sendung "Aktenzeichen XY..." sind mehr als 50 Hinweise auf ihn eingegangen.
Düsseldorf. Er soll fünf Menschen umgebracht haben: Auf den Fahndungsaufruf bei der Suche nach dem mutmaßlichen Mörder Norman Franz sind mehr als 50 Hinweise aus der Bevölkerung eingegangen. Das hat eine Sprecherin des Landeskriminalamts NRW in Düsseldorf auf Anfrage mitgeteilt. Allen Hinweisen werde nun nachgegangen.
In der vergangenen Woche hatten das Landeskriminalamt NRW und die ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY...ungelöst“ einen neuen Fahndungsaufruf nach dem 48-Jährigen gestartet. Er ist seit fast 20 Jahren verschwunden und zählt zu den meistgesuchten Verbrechern Deutschlands. Weil es keine neueren Fotos von Norman Franz gibt, setzen die Zielfahnder des Landeskriminalamts auf eine Stimmprobe des heute 48-Jährigen. Sie stammt aus einem mitgeschnittenen Telefonat.
Der Fall des Norman Franz schrieb Kriminalgeschichte. Franz war wegen Doppelmordes zu lebenslanger Haft verurteilt worden: Im März 1995 hatte er an einem Golfplatz in Dortmund eine Handgranate in ein Auto geworfen. Zwei Menschen starben. Am 11. März 1997 gelang ihm die Flucht aus dem Gefängnis in Hagen. Noch im gleichen Jahr soll er in Weimar und in Halle bei Raubüberfällen drei Geldboten erschossen haben.
Danach hatte er sich mit seiner Frau nach Portugal abgesetzt, wo er am 24. Oktober 1998 gefasst wurde. Doch erneut gelang ihm die Flucht: Vor der geplanten Auslieferung an die deutschen Behörden türmte er am 28. Juli 1999 aus dem Zentralgefängnis von Lissabon. Franz hatte die Fenstergitter seiner Zelle durchgesägt, sich mit einem Bettlaken abgeseilt und dann vier Mauern überwunden. Seitdem ist er weltweit wegen fünffachen Mordes zur Fahndung ausgeschrieben. Auf ihn ist eine Belohnung von 25 000 Euro ausgesetzt. dpa