Halloween-Bilanz Mehr als 1000 Halloween-Einsätze in NRW - So lief die Nacht in der Region
Düsseldorf/Wuppertal/Krefeld · In ganz NRW ist die Polizei in der Halloween-Nacht zu zahlreichen Einsätzen ausgerückt. In der Region gab es Schlägereien, Überfälle und Party-Exzesse. Auch Eier-Werfer und eine Überdosis Haarspray sorgten für Einsätze. Ein Überblick.
„Das ist gefühlt schlimmer als an Karneval“, sagt ein Sprecher der Polizei in Wuppertal am Donnerstagmorgen. Kein Wunder: Dort ist es in der Halloween-Nacht zu mehreren Überfällen gekommen, bei denen die Täter teils mit Faustschlägen und Tritten ihre Opfer verletzten. Außerdem sei es im gesamten Stadtgebiet zu zahlreichen Streitigkeiten und Auseinandersetzungen gekommen. Auch Kerzen und Blumen, die nach einem tödlichen Unfall für eine Wuppertalerin aufgestellt worden waren, wurden in dieser Nacht zerstört.
Ganz falsch kann der Polizeisprecher aus Wuppertal mit seiner Einschätzung nicht liegen. In ganz NRW mussten die Beamten nach Angaben des Landesamtes der Polizei zu 1155 Einsätzen ausrücken, die alleine in Zusammenhang mit Halloween-Partys standen.
Polizei muss Party in Krefeld räumen
Eine dieser Partys musste die Polizei in Krefeld räumen. In einer Veranstaltungshalle war es nach einem Gerangel an der Garderobe unter 300 Gästen teilweise zu tumultartigen Szenen gekommen, erklärte ein Polizeisprecher gegenüber unserer Redaktion. Mehrere Menschen wurden verletzt, Beamte beleidigt und ein Streifenwagen beschädigt.
In den meisten Fällen ging es NRW-weit um Sachbeschädigung, Körperverletzung oder Ruhestörung. Es wurden 66 Personen in Gewahrsam sowie sechs Personen nach Straftaten festgenommen. Insgesamt wurden laut Polizei 89 Menschen verletzt, darunter fünf Beamte.
In Moers werden Sanitäter angegriffen
Unter anderem sind bei einem Einsatz in Moers zwei Rettungssanitäter verletzt worden. Die Einsatzkräfte hatten einem 22-Jährigen geholfen, der zuvor von zwei Personen zu Boden geschlagen und getreten worden war, wie die Polizei Wesel am Freitag mitteilte. Bei der Versorgung des Verletzten wurden die Sanitäter ebenfalls von den Tätern angegriffen und leicht verletzt. Durch eine anschließende Fahndung konnte ein 20-jähriger Tatverdächtiger in Gewahrsam genommen werden.
In Düsseldorf kommt es zu einer Massenschlägerei
Auch in der Landeshauptstadt hatte die Polizei viel zu tun. Im Düsseldorfer Hofgarten war es zu einer Massenschlägerei unter bis zu 30 jungen Männern gekommen. Zwei der Beteiligten wurden schwer verletzt. Auch ein Streit in der Altstadt endete mit einem Schwerverletzten: Ein junger Mann wurde mit einem Messer so schwer verletzt, dass er nach Angaben der Polizei in einem Krankenhaus notoperiert werden musste.
Nach „Zombie-Walk“ soll es zu sexuellen Übergriffen gekommen sein
In Essen ist es nach Angaben der Polizei nach dem „Zombie-Walk“ in der Innenstadt möglicherweise zu sexuellen Übergriffen gekommen. Ein 30-jähriger Mann soll nach Angaben von Zeugen mindestens sieben Frauen in den Intimbereich gegriffen haben. Bisher hätten sich bei der Polizei aber noch keine betroffenen Frauen gemeldet.
Eier-Werfer machen in Duisburg Ärger
In Duisburg rückte die Polizei nach eigenen Angaben zu 70 Einsätzen mit Halloween-Bezug aus. Dabei seien Gäste von „Gruselpartys“ zur Ruhe ermahnt worden und Streitereien geschlichtet worden. In zwei Fällen alarmierten Anwohner die Beamten, weil ihre Häuser so heftig mit Eiern beworfen worden waren, dass die Fassaden kaum mehr sauber zu bekommen waren, so die Polizei. Außerdem sei es auf der Herrentoilette einer Gaststätte zu einer Schlägerei gekommen.
Clowns sorgen für Unfall
Als Clowns verkleidet haben Unbekannte in Soest einen Verkehrsunfall verursacht. Ein 18-jähriger Autofahrer fuhr in der Nacht zu Donnerstag gemeinsam mit seinem 19-jährigen Beifahrer auf einer Bundesstraße, als plötzlich mehrere Personen aus dem Straßengraben auf die Straße vor das Auto sprangen, wie die Polizei mitteilte. Alle waren mit Clownskostümen bekleidet. Der Fahrer des Wagens wich aus und geriet ins Schleudern. Dabei überschlug sich das Auto. Die Insassen wurden nicht verletzt. Die Personen im Clownskostüm flüchteten vom Unfallort. Gegen sie wird nun ermittelt.
Zu viel Haarspray löst Feuerwehreinsatz aus
Zu einem eher ungewöhnlichen Fall ist die Feuerwehr in Erkrath gerufen worden. Zunächst hieß es, in einem Wohnhaus gebe es Gasgeruch. Später stellte sich heraus, dass eine junge Frau so viel Deo und Haarspray genutzt hatte, um sich für den Abend schick zu machen, dass der Gasmelder Alarm schlug. Die Feuerwehr habe die Frau „unbeschwert“ nach einer Querlüftung der Wohnung in die Halloween-Nacht entlassen.