Datensicherheit bei Facebook So verringern Verbraucher das Risiko

Facebook-Mitglieder weltweit schreckten am Osterwochenende auf: Persönliche Daten von mehr als 530 Millionen Nutzern sollen im Internet veröffentlicht worden sein. Darunter sollen auch Daten von rund sechs Millionen Menschen aus Deutschland sein.

Verbraucherzentrale NRW, Beratungsstelle Wuppertal Michelle Schüler, Telefon: 693 758 - 01

Foto: Fischer, A. (f22)/Fischer, Andreas (f22)

„Apps, die Facebook als Plattform nutzen, können auch ohne Sicherheitslücke Daten der Mitglieder sammeln. Über diese Anwendungen können Firmen an Daten von Facebook-Mitgliedern kommen, ohne dass diese es unbedingt wissen”, erklärt Michelle Schüler-Holdstein von der Wuppertaler Verbraucherzentrale und gibt praktische Tipps.

Facebook-Apps prüfen. Wer Facebook-Apps nutzt, gibt Dritten möglicherweise Zugriff auf persönliche Facebook-Daten, ohne es zu merken. Verbraucher sollten daher prüfen, welche Apps sie wirklich benötigen.

Einstellungen ändern. In den Facebook-Einstellungen können Verbraucher regeln, auf welche Daten Apps zugreifen und wie sie diese Informationen nutzen dürfen. Für jede App wird einzeln angezeigt, auf welche persönlichen Facebook-Daten sie zugreifen kann. Es ist empfehlenswert, so wenig Datenzugriffe wie möglich zu erlauben. Unter Umständen funktioniert die Anwendung danach nicht mehr wie zuvor. Interessenten müssen dann abwägen, ob sie auf die Nutzung der Anwendung verzichten.

Mit eigenen Daten geizen. Geburtsdatum, echter Name, genutzte E-Mail-Adresse und Telefon-nummer sind wertvolle Daten für Kriminelle. Solche Informationen sollten im Internet so wenig wie möglich öffentlich zur Verfügung stehen.

Single-Sign-On vermeiden. Internetshops und Plattformen bieten die Möglichkeit, sich mit dem Social-Media-Account einzuloggen. Auch das funktioniert, indem bei Facebook eine App aktiviert wird, die Daten der Nutzer sammeln kann. Betreiber unseriöser Internetseiten könnten diese Infos für gefährliche Aktionen wie Phishing oder Identitätsdiebstahl nutzen. Der Komfort des Logins mit einem Social-Media-Account birgt weitere Risiken. Wie bei einem Generalschlüssel für ein Haus kann der Schaden beim Verlust eines „Single-Sign-On“-Account-Passworts besonders groß werden. Gelangt das Passwort für das eine Konto in die falschen Hände, erhalten Dritte nicht nur Zugang zu diesem Konto, sondern zu allen Seiten mit der Login-Möglichkeit.