Energieversorgung Gaspreise werden in Solingen um etwa 70 Prozent erhöht

Solingen · Die Stadtwerke Solingen wollen die Abschläge automatisch anpassen. Damit sollen hohe Nachzahlungen vermieden werden.

Die Folgen des Ukraine-Krieges äußern sich unter anderem in der Erhöhung der Gaspreise.

Foto: Marijan Murat/dpa/dpa

Zum 1. November werden die Stadtwerke (SWS) ihren Gaspreis erhöhen. Das hat das ST vor zwei Wochen berichtet. Hinzu kommen die Gasspeicher- und Gasbeschaffungsumlagen. Gleichzeitig soll die Mehrwehrsteuer auf Gas im Oktober von 19 auf 7 Prozent sinken. Unter dem Strich geht der Energieversorger von durchschnittlichen Mehrkosten in Höhe von 70 Prozent für seine Gaskunden aus.

Üblich sei, sechs Woche vor einer Preisanpassung zu informieren. „Aber uns ist natürlich bewusst, wie dringend die Haushalte derzeit auf Information warten“, erklärt Stephan Birkhölzer Bereichsleiter Vertrieb für Privat- und Gewerbekunden. Größter Treiber der Preissteigerungen sei die teure Beschaffung: „Seit Herbst 2021 haben sich die Gaspreise an der europäischen Energiebörse mehr als verzehnfacht.“

Die staatlichen Umlagen sowie die Mehrwertsteuersenkung gebe man eins zu eins an die Kunden weiter. In der häufigsten Abrechnungsklasse der Grundversorgung steige der Arbeitspreis ab November von 9,04 auf 15,95 Cent pro Kilowattstunde. Der Grundpreise sinke durch die geringere Mehrwertsteuer von 197,02 auf 177,15 Euro pro Jahr. Bei der weit verbreitetsten Abrechnungsklasse der Sonderverträge steige der Arbeitspreis von 8,33 auf 15,31 Cent, der Grundpreis sinke von 208,73 auf 187,68 Euro.

Für ein 150 Quadratmeter großes Einfamilienhaus mit einem Verbrauch von 20 000 Kilowattstunden im Jahr ergeben sich Abschläge von 281 Euro pro Monat in der Grundversorgung und 271 im Sondervertrag. Bei einer 40 Quadratmeter großen Wohnung mit 5400 Kilowattstunden Verbrauch liegen die Abschläge in der Grundversorgung bei 87 Euro pro Monat, in einem Sondervertrag bei 82. Die SWS kündigen an, wie bei den jüngsten Preisanpassungen alle Abschläge automatisch anzupassen, um hohe Nachzahlungen in der Jahresabrechnung zu vermeiden.