Wuppertal und Solingen feierten 125 Jahre Müngstener Brücke: Viele Besucher beim Brückenfest
Wuppertal · Samstagabend gab es den Festakt, Sonntag dann das Familien-Programm.
Lebhaftes Treiben herrschte am Wochenende unter der Müngstener Brücke. Um den 125. Geburtstag des stählernen Weltkulturerbe-Bewerbers würdig zu feiern, hatten sich die Organisatoren ein buntes Programm ausgedacht. Hatte der Samstagabend – nach dem offiziellem Festakt und dem Konzert der Bergischen Symphoniker – ganz im Zeichen magischer Illuminations-Momente gestanden, so trubelig und bunt ging es am Familientag am Sonntag zu. Beim Abendprogramm am Samstag schwebte ein Heißluftballon geheimnisvoll auf halber Brückenhöhe im Brückenbogen, der vor der Waldkulisse gemeinsam mit den wechselnden Farben der Lichtershow faszinierende Surrealität ausstrahlte.
Am Sonntag sorgten kindgerechte Bespaßungen für rundum gute Laune. Viel Erfolg hatten zum Beispiel die beiden Seifenblasen-Künstlerinnen von „Bubble-Zauber“, die auf der großen Wiese hinter dem Haus Müngsten ein großes Hallo bei den kleinen und großen Gästen des Festes auslösten.
Netze, die sie in die Schüsseln mit der Lauge tauchten, hatten sehr unterschiedliche Effekte: Mal schwebten viele „Blubberbläschen“ durch den Sonnenschein und luden dazu ein, sie zu fangen. Mal schien sich eine riesige Seifenblasenwolke geradezu über der fröhlich quietschenden Kinderschar zu entleeren. Wer genug vom Toben hatte, konnte sich vom Pantomimen Bastian in dessen Taxischubkarre eine Runde durch den Brückenpark fahren lassen. Vielleicht hatte er dabei einen Blick auf die kleine Bühne des Dumup-Marionettentheaters aus Remscheid werfen können und Lust bekommen, sich eine buchstäblich märchenhafte Aufführung von „Schneewittchen“ oder „Dornröschen“ anzusehen? Oder in der Eventschmiede von Michael Bauer-Brandes gemeinsam mit den dort werkelnden Mitarbeitern an der Esse im Freien einen „Niet“ zur Erinnerung an das Brückenfest zu schmieden? Das Angebot wurde bereits von vielen anderen Kindern begeistert angenommen.
So zum Beispiel von Mirko (8), der mit einem starken Hammer im Wechsel mit Bauer-Brandes das zuvor im Feuer erhitzte Stahl-Werkstück platt klopfte. Gleich nebenan malte Nina Klumbis Piraten, Einhörner, Drachen und andere Motive auf Kinder-Arme und verzierte diese Tattoos mit buntem Glitzer.
Sonderbriefmarke
zum Brückengeburtstag
Dem Hunger konnte man gut mit einer Curry- oder Bratwurst vom Getränke- und Snackstand begegnen. Während der Wartezeit in der langen Schlange konnten die Besucher den nostalgischen Weisen von Leierkastenmann Wilfried zuhören, der seine Kurbel gerne auch an interessierte Kinder abgab.
Beim Stand der Solinger Philatelisten waren eher Erwachsene anzutreffen. Viele interessierten sich für die extra herausgegebene Marke „125 Jahre Müngstener Brücke“, die in verschiedenen Sammler-Editionen verkauft wurde. Dazu gab es zwei Brücken-Postkarten: „Wir konnten uns nicht zwischen dem eher nostalgisch-verspielten Motiv und dem nüchterngrafischen Entwurf entscheiden, und so gibt es nun beide“, sagte dazu Stefan Meisen, der Vorsitzende des Vereins. Ein passender Sonderstempel und ein Sonder-Briefkasten machten es möglich, dass frisch erstandene Post-Sendungen gleich eingeworfen werden konnten. Begonnen hatte der zweite Tag des Brückengeburtstagsfestes mit dem Blechbläser-Ensemble der Bergischen Symphoniker unter der Leitung von Michael Forster, der mit Renaissance-Tänzen den Charme vergangener Feste heraufbeschwor.
Gut gelaunte Moderationen spannen einen roten Faden durch die musikalische Stunde, während sich der Park mehr und mehr füllte. Eltern mit Kinderwagen, Hunde an der Leine, Senioren mit Rollator oder Gehstock strömten unter die Brücke und unter- strichen, dass dieses Fest alle Generationen ansprach und somit ein riesen Erfolg für die Veranstalter war, die seit September letzten Jahres mit der Planung des Brückenjubiläums beschäftigt waren, um das bestmögliche Ergebnis für die Teilnehmer zu erzielen.