Blaulicht Nach Explosion eines Brandsatzes in Solingen: Ein Toter und mehrere Verletzte

Update | Solingen · Die Hintergründe sind weiterhin unklar. Unter den fünf Verletzten befindet sich ein Kind. Tatverdächtiger konnte identifiziert werden.

Foto: Gianni Gattus

Bei der Explosion eines Brandsatzes in einer Wohn- und Geschäftsstraße in der Solinger Innenstadt in Nordrhein-Westfalen sind Einsatzkräfte auf fünf Verletzte gestoßen. Ein Schwerverletzter sei mit einem Rettungshubschrauber abtransportiert worden, sagte ein Polizeisprecher. Am Abend meldete die Polizei, dass der Mann wenige Stunden später in einer Spezialklinik verstarb.

Vier weitere Menschen seien leicht verletzt worden. Sie haben Verletzungen durch Splitter und Knalltraumata erlitten. Unter den Verletzten befindet sich ein siebenjähriges Kind. Gegen 14.20 Uhr meldeten Zeugen demnach einen lauten Knall mit einhergehender Rauchentwicklung im Bereich eines Wohn- und Geschäftshauses.

Der Betreiber eines Geschäfts habe vor seinem Laden einen Mann wiedererkannt, der ihm schon durch Sachbeschädigungen bekannt war. Als er den Mann ansprach, hatte dieser auf dem Gehweg eine Flasche mit einer noch nicht konkret bestimmbaren Substanz fallenlassen. Beim Zerbersten dieser kam es zu einer Verpuffung, welche die Beschädigung angrenzender Glasscheiben zur Folge hatte. Die Brandstelle konnte schnell gelöscht werden.

Bei dem Tatverdächtigen handelt es sich um einen 17-Jährigen mit Wohnsitz in den Niederlanden. Er erlitt schwere Verletzungen und musste mit einem Rettungshubschrauber einer Spezialklinik zugeführt werden, wo er wenige Stunden später verstarb. Umstehende Passanten (weiblich: sieben Jahre, 35 Jahre, 45 Jahre und männlich: 38 Jahre) wurden durch Splitter der Scheiben oder ein Knalltrauma leicht verletzt und kamen zur ärztlichen Betreuung ins Krankenhaus.

Gemeinsam mit der Staatsanwaltschaft Wuppertal ermittelt die 25-köpfige „Mordkommission Jordan“ im Fall des versuchten Tötungsdeliktes. Ein politisches Tatmotiv lässt sich zum jetzigen Ermittlungsstand laut Angaben der Polizei nicht erkennen.

Die vierspurige Straße wurde weiträumig abgesperrt. Über dem Gebiet kreiste am Nachmittag ein Polizeihubschrauber und machte Aufnahmen. Unterstützt durch Spezialisten des Landeskriminalamtes hat die Kriminalpolizei die Ermittlungen zum Tathergang und zu den Hintergründen aufgenommen. Durch die polizeilichen Maßnahmen kam es am Ereignisort über mehrere Stunden zu Beeinträchtigungen des Verkehrs.

Um die Ermittlungen zu den Hintergründen und zum Tatablauf zu unterstützen wurde ein Hinweisportal für Zeuginnen und Zeugen eingerichtet. Die Übergabe der Hinweise, Bilder oder Videodateien kann ohne Angaben zu Ihrer Person oder Erreichbarkeit erfolgen.

(dpa/lnw)