NRW-Politik SPD-Chef Kutschaty wirft Laschet Schönfärberei bei Impftempo vor
Düsseldorf · Nach der Ansprache des Ministerpräsidenten im Landtag hat Oppositionsführer Thomas Kutschaty (SPD) ihm einen Vorwurf im Buzug auf seine Impfvorhersage gemacht. Die Geschwindigkeit der USA sei in NRW lange nicht erreicht.
SPD-Oppositionsführer Thomas Kutschaty hat Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) bei Aussagen zum Impftempo „Schönfärberei“ vorgeworfen. Es sei zwar zu begrüßen, dass die Hausarztpraxen in Kürze eine Million Corona-Impfungen im Land erreichten, sagte er SPD-Fraktions- und Parteichef am Mittwoch im Landtag. Auch die Impfzentren leisteten hervorragende Arbeit.
Aber Laschets Behauptung, NRW erreiche ein Impftempo wie in den USA, sei „mal wieder ein typischer Laschet“, so Kutschaty. „Klingt erst mal gut, hält aber keiner Überprüfung stand.“ So hätten in NRW erst rund sieben Prozent der Menschen die zweite Impfung bekommen. „Von Herden-Immunität sind wir noch weit entfernt.“
In den USA dagegen würden fast fünf Millionen Menschen an einem Tag geimpft. Dort könne sich jeder Erwachsene impfen lassen, teilweise auch im Supermarkt. In NRW sei das nicht der Fall.
„Wir dürfen den Mund nicht zu voll nehmen“, sagte Kutschaty. Er gab Laschet, der auch Unions-Kanzlerkandidat ist, den Rat: „Wer um Vertrauen wirbt, der sollte ehrlich sein. Hören Sie auf mit diesen maßlosen Übertreibungen.“
Laschet hatte am Montag gesagt, das Impftempo im bevölkerungsreichsten Bundesland NRW erreiche inzwischen das der USA. Am Mittwoch werde aller Voraussicht nach an nur einem einzigen Tag rund ein Prozent der Bevölkerung in NRW geimpft. Im Landtag schränkte Laschet am Mittwoch diesen Vergleich ein und verwies darauf, dass NRW „natürlich längst nicht die USA“ sei, die größer seien, mehr Impfstoff hätten und schneller impften.