Festival Sprockhövels Schlagerfans sind eine Familie

Sprockhövel · Klaus Densows 29. Schlagernacht in der Glückauf-Halle bot beste Unterhaltung.

Willi Herren brachte das Publikum in der Glückauf-Halle auf Hochtouren und die Stimmung zum Kochen.

Foto: Fries, Stefan (fri)

. „Wir sind seit der ersten Schlagernacht dabei“, bekennt Britta Appel, die sich mit Freunden auf den Weg gemacht hat. Obwohl ihre Begleiter Anja und Bernd Keller längst ihrer Heimatstadt Sprockhövel den Rücken gekehrt und sich in Baden Württemberg ein Familiennest aufgebaut haben, „ist die Schlagernacht jedes Jahr fester Bestandteil in unserem Kalender“. Das Trio gibt zu: „Wir sind eingefleischte Schlagerfans, etwas anderes kommt uns nicht auf den Plattenteller.“ So verwundert es kaum, dass sich die Besucher bereits auf der Anreise im Auto warm gesungen haben. Ihr Favorit für den Abend steht schon vor Beginn der Veranstaltung fest: „Eloy de Jong. Der hat einfach eine tolle Stimme“, findet Britta Appel. Die Musik ist längst nicht der einzige Grund, warum die drei immer wieder zur Schlagernacht kommen: „Die Leute hier sind einfach nett.“

„Wir lernen jedes Jahr neue und vor allem nette Leute kennen“, sagen auch Conny Schmincke und Irmgard Marcinek. Auch sie sind Wiederholungstäter. „Wir waren schon dabei, als die Schlagernacht noch in Haßlinghausen stattfand. Hier herrscht immer eine sehr positive Stimmung. Für uns ist es eine Möglichkeit, mal Urlaub vom Alltag zu machen und etwas anderes zu erleben.“ Diesen Kurzurlaub gönnen sich die beiden Damen auch regelmäßig mit dem Schlagerflieger von Klaus Densow. Hier verbringen die Gäste eine Woche im sonnigen Mallorca. Mit an Bord nur Schlagerverrückte. Vor Ort verbringen die Gäste ihre Zeit Tür an Tür hautnah mit den Stars der Szene, feiern, singen und relaxen am Pool. Bei dieser Gelegenheit haben die Frauen auch Eloy de Jong kennengelernt und freuen sich jetzt auf ein Wiedersehen.

Willi Herren lässt die Stimmung
in der Glückauf-Halle kochen

Während Heiko Harig im Saal die knapp 1000 Gäste in Stimmung bringt, herrscht im Foyer noch reges Treiben. Die Gäste im ausverkauften Saal decken sich mit Proviant, Glitzerhüten und leuchtenden Schleifen und Zauberstäben ein. Ganze Gruppen haben es sich an langen Tischen gemütlich gemacht. Die ersten Schlagerfans tanzen bereits auf den letzten freien Quadratmetern. Es wird nur noch wenige Minuten dauern, bis ordentlich Bewegung in das Publikum kommt. Hinter der Bühne bereitet sich Willi Herren auf seinen Auftritt vor.

Kaum betritt der Barde die Bühne, stehen die Gäste auf den Stühlen, versuchen ein Handyfoto von dem Entertainer und Big-Brother-Teilnehmer aus dem Jahre 2017 zu bekommen und klatschen sich warm. Willi Herren reicht das noch nicht: „Ich geh nochmal raus. Wir machen das nochmal.“ Ein zweites Mal betritt er die Bühne. Jetzt gibt es kein Halten mehr. Der Saal tobt, der Raum vor der Bühne füllt sich und spätestens beim Refrain „Ich war noch niemals in New York“ liegen die Schlagerfreunde ihm zu Füßen. Mit kölschem Slang blödelt er zwischen den Songs herum, verrät so ganz nebenbei, dass er vor wenigen Monaten seine Jasmin geheiratet hat und bringt die Gäste sogar dazu, ein Martinslied zu singen, bevor bei „So gehen die Gauchos/So gehen die Deutschen“ der ganze Saal mithüpft und mitsingt.

Andreas Reinhard gönnt sich mit seiner Frau unterdessen eine Pause. „Wir sind mit den Schwiegereltern hier“, verrät er. Von „mitgeschleppt“ kann allerdings keine Rede sein. Sein Musikgeschmack ist zwar nicht auf Schlager fixiert, trotzdem ist Andreas Reinhard textsicher. „Die Stimmung auf den Schlagerpartys ist super.“ Und noch etwas fasziniert ihn. „Hier feiern Alt und Jung friedlich Seite an Seite. Es ist wie eine große Familie.“

Norbert Stöter und Frank Schlupmann aus dem Hammertal sehen das ähnlich. „Einige Interpreten kenne ich gar nicht“, gibt Frank Schlupmann zu. In seinen Augen nicht schlimm. Die Melodien sind eingängig, die Texte beim zweiten Refrain mitzusingen. „Es macht einfach Spaß.“