Ab zwei Hunden müssen Halter mehr bezahlen

Der Stadtrat beschließt die Anhebung der Hundesteuer - nimmt aber Besitzer mit nur einem Tier davon aus.

Sprockhövel. Zum 1. Januar kommenden Jahres müssen Hundebesitzer in Sprockhövel für ihre Vierbeiner tiefer in die Tasche greifen - zumindest dann, wenn sie zwei oder mehr Hunde halten. Der Stadtrat beschloss auf seiner jüngsten Sitzung mehrheitlich und mit sechs Gegenstimmen die Anhebung der Hundesteuer ab dem zweiten Hund. Sprockhöveler, die nur ein Tier haben, müssen bei der Steuer nicht mehr zahlen. Der Rat folgte damit einem Antrag der SPD.

Die Steuer für den ersten Hund bleibt damit bei 108 Euro pro Jahr. Wer zwei Hunde hält, muss pro Tier 168 Euro zahlen, wer drei oder mehr Hunde zu Hause hat, muss 192 Euro je Vierbeiner berappen. Für die Haltung gefährlicher Hunde - sogenannter Kampfhunde - fordert die Stadt 900 Euro pro Jahr. Die Anhebung der Gebühren bewegt sich zwischen etwa vier und acht Prozent pro Halter.

Im Vergleich mit den Nachbarkommunen sind die Steuersätze in Sprockhövel damit noch vergleichsweise moderat. Während Hagen 180 Euro pro Hund nimmt, erhebt Ennepetal 96 Euro pro Tier. In Schwelm und Gevelsberg sind es 100 beziehungsweise 114 Euro.

Ursprünglich hatte sich die Stadt Sprockhövel von einer Anhebung der Hundesteuer ab dem neuen Jahr Mehreinnahmen von fast 25 000 Euro erhofft. Durch die Tatsache, dass Hundebesitzer mit nur einem Tier von der Regelung ausgenommen werden, steigen die Mehreinnahmen jetzt um etwa 5000 Euro. Das Gros der Hundehalter (mehr als 1600) in Sprockhövel hat nur ein Tier, Haushalte mit zwei oder drei Tieren sind mit 321 beziehungsweise 75 deutlich weniger. In sechs Haushalten werden Listenhunde gehalten.

Nach Ansicht der SPD-Ratsfraktion sollten Hundebesitzer mit nur einem Tier von der Anhebung der Steuer nicht betroffen sein, weil Hunde in Familien oder bei älteren und alleinstehenden Menschen häufig die Rolle eines Freundes übernähmen. Zudem würden die Bürger bereits durch die gestiegene Grundsteuer zur Kasse gebeten. Jede weitere Steuererhöhung sei „äußerst kritisch zu betrachten“, hieß es.

Bei den Hundebesitzer schlägt das Thema bislang noch keine großen Wellen. Derzeit befürchte man keine negativen Auswirkungen unter den Hundehaltern, da die meisten lediglich ein Tier hätten, sagte Detlef Löhken vom Schäferhundeverein Sprockhövel, Ortsgruppe Haßlinghausen. Außerdem nähme die Zahl der Hundehalter ab, weil immer weniger Menschen Zeit für die Vierbeiner hätten.