Ballkunst als Ferienprogramm

Der legendäre Schalker Torjäger Klaus Fischer kommt nach Haßlinghausen, um dem Nachwuchs Tricks des schnellen Ballsports beizubringen.

Haßlinghausen. Legendäre Fallrückzieher und extreme Torgefährlichkeit — Klaus Fischer, ehemals Top-Spieler beim FC Schalke 04, kennt die Klaviatur des Fußballs und will an die Jugend weitergeben, was ihn selbst zum Star machte. 1997 gründete er eine Fußballschule, in der zu Ferienzeiten Mädchen und Jungen zwischen acht und 15 Jahren Tricks auf dem grünen Rasen erlernen sollen. Nun holt ihn der TuS 07 Haßlinghausen zum Training auf den Sportplatz Landringhauser Weg.

„Man darf die Kinder nicht überfordern, aber auch nicht unterfordern“, so erklärt Fischer seine Philosophie und bewegt sich damit schon auf dem dünnen Eis fußballerischer Bonmots. Doch man mag die Äußerungen des lebensfrohen Mannes aus Bayern gar nicht auf die Goldwaage legen und weiß den Nachwuchs bei ihm in guten Händen.

In ganz Deutschland ist Fischer mit seiner Fußballschule unterwegs, teils im Wechsel mit dem ebenso legendären Willi „Ente“ Lippens. Zunächst einmal soll dieses Training Freude bereiten. Darüber hinaus aber gilt die Schule der Talentsuche. In der Hinsicht erkennt er auch bei der deutschen Nationalmannschaft Lücken. „Es kommen keine jungen Leute in den Sturm“, lautet sein Fazit.

Und damit schweift er schnell ab zu den Finessen des Profisports wie auch zu den Fallstricken seiner eigenen Fußballkarriere. Eine Verletzung sei fast auf die Amputation hinausgelaufen, erinnert er sich an die Zeit, als er mit einem Nagel im Bein das Bett hüten mussten. Plastisch und ohne Umschweife erzählt er von Eiter, Blut und der schweren Zeit, als er wieder laufen lernen musste. Immerhin sei Schnelligkeit neben Technik das wichtigste Rüstzeug eines Profispielers.

Bei der Jugend beobachtet er dagegen, dass es nicht nur an Schnelligkeit, sondern vor allem auch an Koordination mangelt. Schuld daran sei die Tatsache, dass allzu viel Zeit an Computer und Fernsehen verschwendet werde.

In dieser Hinsicht will die Fußballschule ein wenig Abhilfe schaffen und die Teilnehmer möglichst langfristig an einen Verein binden. Das dürfte insofern relativ leicht sein, als der TuS 07 Haßlinghausen ein Verein mit sehr familiärer Atmosphäre und herzlichem Umgang ist. Hinzu kommt der attraktive Platz, auf dem trainiert wird.