Das Prinzip Hoffnung
Stadt begibt sich erneut auf dünnes Eis und lässt das Prinzip Hoffnung walten.
Erst den Sportplatz verkaufen, dann erst festlegen, was dort gebaut werden darf. Das nennt man wohl das Pferd von hinten aufzäumen. Wer so vorgeht, läuft Gefahr, abgeworfen zu werden.
Doch nach zwei erfolglosen Ausschreibungen setzen Verwaltung und die große Koalition aus SPD und CDU sowie FDP jetzt alles auf eine Karte und nehmen in Kauf, dass ein späterer Investor sicher größeres Mitspracherecht bei der Bebauung hat, als das umgekehrt der Fall gewesen wäre.
Wer glaubt schon daran, dass ein Käufer 2,6 Millionen Euro zahlt und sich später alle Wünsche diktieren lässt - zumal sich die Stadt trotz Rechtsberatung rechtlich erneut auf dünnes Eis begibt. Daran ändern auch alle hoffnungsvollen Vorgespräche nichts. So regiert das Prinzip Hoffnung, dann auch eine akzeptable Bebauung zu erhalten.
Der Kompromissdruck ist groß. Einerseits um tatsächlich in absehbarer Zeit das Einzelhandelsangebot in Haßlinghausen zu verbessern - das Einzelhandelsgutachten liefert da die Vorlage.
Andererseits, um zumindest den größeren Teil der immensen Bausumme für den neuen Sportplatz zurückzuerhalten. Vorsorglich haben CDU und SPD entgegen früherer Versprechen beide Verfahren entkoppelt.
Das heißt, der neue Sportplatz wird auf jeden Fall gebaut. Wann und wie viel Geld zurückfließt, scheint offener denn je zu sein.