Soziale Kontakte Die Senioren in Sprockhövel wünschen sich den Vereinssport zurück

Sprockhövel. · Die Corona-Pandemie hat auch auf die Sprockhöveler Sportgruppen enorme Auswirkungen. Alternative Konzepte können die realen Begegnungen aber nicht ersetzen.

Marlis Vogel (l.) und Sonja Duggan hoffen, sich bald wieder in Gruppen treffen zu können.

Foto: Schwartz, Anna (as)

Sportvereine sind durch die Corona-Krise stark eingeschränkt und dürfen keine sportlichen Aktivitäten anbieten. Vor allem ältere Menschen benötigen den Sport, um gesund zu bleiben. In der aktuellen Lage ist es aber schwierig, den Kontakt zu Freunden und Familie zu halten, während die Kontaktbeschränkungen weiter verschärft werden.

„Je älter die Menschen sind, desto schwieriger ist es, den Kontakt zu halten“, sagt Hans-Jürgen Piorreck, Vorstandsvorsitzender des Stadt Sportverband Sprockhövel e.V. Das gesellige Beisammensein würde fehlen.

Pandemie hat gesundheitliche Folgen für die Mitglieder

Neben dem Kontaktverlust sind auch gesundheitliche Probleme die Folge. Senioren sind meistens Mitglied in einem Verein für Fitness oder Gymnastik, um dem Alter entgegenzuwirken. Da der Vereinssport nun wegfällt, sind gesundheitliche Probleme die Folge für den sportlichen Ausfall.

Der Verein TuS Hiddinghausen e.V. mit rund 270 Mitgliedern bietet normalerweise viele verschiedene Sportkurse an. Auch Reha- und Präventionssport. Für besonderen Gesundheitssport wurde der TuS Hiddinghausen mit der Auszeichnung „Pluspunkt Gesundheit.DTB“ belohnt.

Der Pandemie geschuldet gibt es aber momentan auch beim TuS Hiddinghausen keine Angebote für Senioren. „Eine Möglichkeit, wie die Mitglieder miteinander kommunizieren, ist eine Whatsapp-Gruppe“, erzählt Sonja Duggan, 1.Vorsitzende des TuS Hiddinghausen.

TuS Hiddinghausen
verteilte Geschenktüten

Dort sollen wöchentlich neue Aufgaben verteilt werden, die von sportlichen bis hin zu allgemeinen Herausforderungen, wie ein Gericht zu kochen, reichen. Um den Kontakt zu den Mitgliedern zu pflegen, habe der Verein außerdem Geschenktüten verteilt.

Marlis Vogel, Mitglied der Seniorengruppe für Fitness, sagt: „Wir sind sehr traurig darüber, dass wir keinen Sport machen können.“ Als eine Zusammenkunft im Verein noch erlaubt war, sollen sich die Mitglieder in einer Halle im großen Abstand auf der Matte getroffen haben. „Bis zur Matte haben wir eine Maske getragen. Der Abstand war groß. Anstecken kann man sich da nicht“, sagt Vogel.

Im Moment bleibt den alten Menschen nur der Blick nach vorne. „Wir hoffen bald wieder alle Sportangebote für unsere Mitglieder anzubieten“, sagt Sonja Duggan. Doch dafür müssen die Corona-Zahlen sinken.