Freizeit Freibad: Neue Ideen sollen mehr Besucher bringen
Sprockhövel. · Einige Vorschläge wurden in der Sitzung des Fördervereins besprochen. Man hofft auf unkompliziertes Vorgehen.
Im Sprockhöveler Freibad ist man über jeden Besucher, der mehr kommt, als erwartet, froh. Ein Minusgeschäft sei das Freibad ohnehin, sagt Ingrid Leukers-Bölicke, stellvertretende Vorsitzende des Fördervereins Freibad. Und trotzdem versuche man mehr und mehr Besucher ans kühle Nass zu locken. Mit besonderen Aktionen und auch mit Umgestaltung und Verschönerung.
Die SPD etwa hatte noch im April Vorschläge gemacht, wie das Freibad schöner und attraktiver werden soll. Eine Beachlounge mit Cocktailbar könnte eingerichtet werden. Im Ausschuss für Kultur, Sport und Freizeit wurden diese auch vorgestellt – das Problem: Zu viele Wenns und Abers, wie Ingrid Leukers-Bölicke berichtet. Denn das Gastronomieangebot hängt von der Verlegung des Busbahnhofs ab. Sei dieser angrenzend an den Rand des Freibads verlegt, solle der dortige Kiosk möglicherweise zu beiden Seiten öffnen und Freibadnutzer und an der Bushaltestelle Wartende versorgen können.
Auch wegen der Unwägbarkeiten wurde im Kulturausschuss beschlossen, vom Arbeitskreis Freibadsport ein Zukunftskonzept Freibad zu entwerfen und verschiedene Vorschläge zu sammeln. Ingrid Leukers-Bölicke und der Förderverein begrüßen es, dass es hier nun voran gehen soll. Auch wenn sie sich oft eine unkompliziertere Lösung wünschen würde. Etwa wenn es um das geforderte Beachvolleyballfeld geht. „Wir haben ja schon eins. Das müsste nur mal erneuert und gepflegt werden“, sagt sie. Trotzdem: Sich an einen Tisch zu setzen und über die Zukunft des Freibads und das, was dort getan werden könnte, zu sprechen, findet sie grundsätzlich positiv.
Die Besucher sollen ihre Meinung zum Freibad-Zustand sagen
Wünschenswert findet sie auch, dass es eine Befragung der jetzigen und möglicherweise künftigen Nutzer gibt. 2012 gab es bereits eine, die durch den Förderverein durchgeführt wurde – bei der aber nicht alle Ergebnisse umgesetzt werden konnten. Denn dazu fehlten dem Verein die Mittel. Wenn nun eine Befragung von Seiten der Verwaltung veranlasst und durchgeführt werden würde, führe die womöglich eher zu Maßnahmen. So hofft es zumindest Ingrid Leukers-Bölicke.
Bereits beschlossen wurde im Kulturausschuss, drei neue Fahrradständer mit je fünf Modulen für 30 Räder am Freibad zu installieren. Als Standort wurde hierfür der hintere Bereich der Parkplatzanlage Im Baumhof festgelegt.
Über viele Besucher konnten sich Stadt und Förderverein im vergangenen Jahr durchaus freuen. Die große Hitze im Sommer sorgte dafür, dass sich immer mehr Menschen im Wasser erfrischen wollten. 52 900 Besucher kamen 2018 ins Freibad – im Vorjahr waren es noch etwa 33 900. Grundsätzlich rechne man aber mit durchschnittlich 35 bis 63 Besuchern pro Tag. Bis Ende Mai gelten daher eingeschränkte Öffnungszeiten – von 10 bis 17 Uhr und nicht wie im Rest der Saison von 8 bis 20 Uhr. „Das ist schade. Berufstätige sind dadurch ausgeschlossen“, sagt Ingrid Leukers-Bölicke. Sie würde sich wünschen, dass die Öffnungszeiten etwas flexibler festgelegt werden könnte – je nach Wettervorhersage.
Doch die Hochsaison stehe ohnehin noch bevor. Und dafür sind auch in diesem Jahr wieder einige Aktionen geplant. Den Anfang macht am 5. Juni das Seniorencafé 50plus. Senioren könnten ab 14.30 Uhr nur den Eintritt bezahlen und werden drinnen dann mit Kaffee und Kuchen versorgt. Am 16. Juni findet der Taufgottesdienst im Freibad statt. Am 7. Juli ist wieder Zwölf-Stunden-Schwimmen. Von 8 bis 20 Uhr werden dann Bahnen gezogen. „Das ist ein schöner, niedrigschwelliger Wettbewerb“, sagt Ingrid Leukers-Bölicke.
Der Höhepunkt steht am 4. August an – das alljährliche Badewannenrennen, das mittlerweile – so sagt es die stellvertretende Vorsitzende – schon über die Grenzen Sprockhövels hinweg Besucher anzieht. Am 17. August wird im Open-Air-Kino am Wasser auf der Großleinwand der Film „Der Junge muss an die frische Luft“ über Hape Kerkeling gezeigt, im Vorprogramm spielt die Band Fritz Brause.