Flohmarkr Fundgrube für Schätze und Krimskrams

Haßlinghausen. Wenn sich in den frühen Morgenstunden Schnäppchenjäger an Tapeziertischen vorbeischieben, ist wieder Trödelmarkt in Haßlinghausen. Seit Jahrzehnten strömen „Jäger und Sammler“ aus der Region scharenweise in die Mittelstraße um miteinander um die Wette zu feilschen.

Foto: Bartsch, Gerhard (b13)

Kommenden Sonntag, 6. September, findet hier die 51. Auflage der Veranstaltung statt.

Längst ist der Trödelmarkt eine Traditionsveranstaltung geworden. Seit dreißig Jahren gilt er als Fundgrube für Schätze und Krimskrams aller Art — von Pelzmantel bis Tafelsilber ist alles dabei. Nur wer Neuwaren sucht, wird hier wohl nicht fündig werden. Auf diese verzichten die Veranstalter vom Werbering Haßlinghausen ganz bewusst.

Eine Art „Erfolgsrezept“, verrät Wolfgang Weiss, Inhaber der Parfümerie Weiss und Vorsitzender des Werberings. „Bei uns steht der Trödel im Vordergrund. Das hat sich bewährt.“ Gehandelt wird zwischen 8 und 18 Uhr am Rathausplatz, Sparkassenparkplatz und an der Mittelstraße. Dort bieten wieder mehrere hundert Trödler ihre Waren zum Verkauf an. Wer selbst Keller- und Dachbodenschätze an den Mann bringen möchte, kann noch bis Sonntag einen Standplatz beim Werbering anmelden.

„Platz gibt es genug“, weiß der Vorsitzende aus langjähriger Erfahrung. Entlang der Mittelstraße, bis einschließlich Hausnummer 80, besteht freie Platzwahl. Nur der begehrte Rathausplatz ist fest vergeben. Ab Samstag, 16 Uhr, sind alle Stände zum Aufbau freigegeben.

Ein Rechtsanspruch auf einen besonderen Standplatz gibt es aber nicht. Hier gilt: „Wer zuerst kommt, mahlt zuerst“, so der Werbering-Vorsitzende. Die Standgebühren belaufen sich auf zehn Euro pro laufenden Meter. Ist der Verkauf gewerblicher Art, kommen fünf weitere Euro pro Meter hinzu. Vom Erlös des Trödelmarktes wird die Weihnachtsbeleuchtung in Haßlinghausen finanziert.

Um die Parksituation braucht sich niemand zu sorgen. Denn anders als beim Nach(t)schlag dürfen geparkte Fahrzeuge entlang der Mittelstraße bleiben, wo sie sind. „Es wäre dennoch schön, wenn die Trödler ihre Wagen an die Stände setzen könnten“, sagt Weiss und hofft auf Anwohnerverständnis. „Besucher von außerhalb stellen ihre Autos am besten auf den Supermarkt-Parkplätzen ab oder nutzen die Parkmöglichkeiten an der Turnhalle und in den Nebenstraßen.“

Wie viele Trödelfreunde sich am Sonntag auf der Schnäppchenmeile wiederfinden werden, sei nur schwer zu sagen, so Weiss. Drei- bis viertausend könnten es an einem sonnigen Tag schon werden, schätzt der Parfümeriebesitzer. Echte „Verkaufsschlager“ sind beim Haßlinghauser Trödelmarkt übrigens Kleider, Haushalts- und Spielwaren.

Die geliebten Kinderzimmerfundstücke dürfen Mini-Trödler selbst verkaufen. „Kinder dürfen sich mit einem Meter kostenlos am Trödelmarkt beteiligen“, erklärt Weiss. Einzige Bedingung: Es wird nur Spielzeug verkauft. Kleidung, Bücher und Co. müssen sich auf dem elterlichen Tapeziertisch ein Plätzchen suchen. Das Einkaufserlebnis entlang der Mittelstraße wird vom verkaufsoffenen Sonntag abgerundet. Dieser läuft von 11 bis 16 Uhr, parallel zum Trödelmarktverkauf. Auch Imbissbuden, Cafés und Gaststätten bleiben den ganzen Tag über geöffnet.