Gesucht: Der perfekte Weihnachtsbaum
Nordmann- oder Edeltanne? Für Sprockhöveler ist vor allem die Größe entscheidend.
Sprockhövel. Er bringt sowohl Kinder- als auch Erwachsenenaugen zum Strahlen, er löst eine Magie aus und gehört zu einer traditionellen Weihnacht einfach dazu: Der Weihnachtsbaum.
Um diese Magie auch dieses Jahr wieder in das heimische Wohnzimmer zu holen, konnte man bei Bauer Eierding und auf dem Hof Jacobi wieder das perfekte Exemplar erstehen.
Fritz Eierding verkauft auf seinem Hof hauptsächlich „Nordmänner“, denn Edeltannen will seiner Meinung nach niemand mehr haben. Der Geschmack der Sprockhöveler tendiert zu großen Bäumen. „Überwiegend wollen die Kunden Bäume zwischen 2,20 und 2,40 Meter haben“, sagt Bauer Eierding.
Seine Bäume bezieht er seit Jahren aus Schmallenberg im Sauerland. Eierding ist jedoch einen normalen Schwund von zwei bis drei Bäumen gewohnt. „Ich glaube, wenn der Hof abgelegener wäre, wären es noch mehr“, fügt Eierding gelassen hinzu.
In diesem Jahr gibt es beim Bauern reichlich Weihnachtsbäume, es wird zu keinem Engpass wie im Vorjahr kommen. „Durch die Baumknappheit im vergangenen Jahr nahmen Leute sogar Bäume ohne Spitze und kauften dazu Stecksätze, um den Baum einigermaßen ansehnlich zu gestalten“, lacht der Landwirt.
Ein Weihnachtsbaumverkauf der ganz besonderen Art fand bereits zum zwölften Mal auf dem Hof von Bauer Jacobi statt. Denn neben Nordmanntannen, Edeltannen und Coloradotannen präsentierte die Agenda 21 einen fairen Bio-Weihnachtsmarkt.
Stefan Jacobi pflanzt fast alle Bäume selbst an und kauft nur wenige aus Schwelm dazu. „Die Bäume haben keinen langen Transportweg und sind unbehandelt. Für mich ist es wichtig, so zu wirtschaften, dass der Natur nicht geschadet wird.“
Diese Punkte sind dem Ehepaar Siebenberg beim Kauf des Weihnachtsbaumes auch wichtig: „Meine Frau ist allergisch und wir wollen keinen Baum aus Finnland“, sagt Herr Siebenberg.
Auch Arne Bauer ist es wichtig, zu wissen, wo der Baum gepflanzt wurde. Weil er Nachbar von Stefan Jacobi ist, kann er sich seinen Baum vorher aussuchen und hofft auf einen Freundschaftspreis. Der vierjährigen Lea ist wichtig, dass der Baum „groß und rot geschmückt“ ist.
Klar ist, die Geschmäcker sind verschieden. „Die einen wollen einen Baum, der gut riecht und nehmen dafür in Kauf, dass er piekst und nadelt. Da eignet sich die Edeltanne besser. Anderen ist es wichtig, dass der Baum lange frisch und grün bleibt und beim Anfassen nicht wehtut — das spricht für die Nordmanntanne“, erklärt Jacobi.
Längst hat er festgestellt, dass für die Frauen der Duft entscheidet, während die Männer weiche Nadeln wollen. Schmunzelnd fügt er hinzu: „Das sagt doch einiges über die Männerwelt aus.“