Glückauf-Trasse: Hier fliegen Radler aus der Kurve
Erkratherin stürzte schwer auf der Radstrecke. Sie fordert, dass die Stelle ausgebessert wird.
Hiddinghausen. Bei aller Beliebtheit der Glückauf-Trasse gibt es zwischen Hiddinghausen und Silschede eine Stelle, die immer wieder zu brenzligen Situationen führt. Erfreut sich die Trasse doch vorwiegend einem flachen, gut zu befahrenden Streckenverlauf, hat es die scharfe Kurve an der Aqueldruft umso mehr in sich und wirft immer wieder Fragen nach einer möglichen Entschärfung auf. Trotz der beidseitigen Warnschilder, die auf eine gefährliche Kurve und eine Verschmutzung der Fahrbahn hinweisen, kommen hier immer wieder Radfahrer zu Fall — zumeist von auswärts, weil sie die Tücken der unbekannten Kurve unterschätzen.
Jüngstes Sturzopfer ist Rike Lieb, der die scharfe Richtungsänderung in der vergangenen Woche zum Verhängnis wurde. Nach einem schweren Sturz musste die Erkratherin mit Prellungen und Gehirnerschütterung ins Krankenhaus eingeliefert werden und leidet noch immer unter den Folgeerscheinungen Kopfschmerzen und Schwindel. „Das ist keine Kurve, sondern eine Ecke. Hier muss unbedingt etwas gemacht werden“, fordert Ehemann Elmar Lieb, der nun den Kontakt zur Stadt sucht.
So kämen an der tückischen Stelle, vor allem wenn man aus Richtung Haßlinghausen kommt, gleich mehrere Probleme zusammen. Neben der erhöhten Anfahrtsgeschwindigkeit, die einen zu einem Bremsmanöver zwingt, sorgt die Tallage der Kurve dafür, dass es bereits innerhalb der Biegung wieder bergan führt. Hinzu kommen wenig Platz zum möglichen Ausweichen bei Gegenverkehr und unterschiedliche Bodenbeschaffenheiten.
So beugt der neu verlegte Asphalt zwar Matsch vor, doch lagern sich darauf immer wieder kleine Kieselsteine ab und machen das Abbiegen mitunter zur gefährlichen Rutschpartie. „Dazu kommt die abstehende Kante der Pflasterung, die einen regelrecht aushebt“, sagt Lieb und fragt sich, warum der Asphalt nicht großflächiger verlegt oder die gesamte Kurve breiter angelegt werde.
Auch die neu entstandenen Pöller, die die Gefahr des Begegnungsverkehrs entschärfen sollen, machen die Durchfahrt nach Einschätzung des passionierten Radfahrers noch unübersichtlicher. „Das ist keine gute Lösung. Hier muss man zusätzlich ausweichen und bekommt Panik, wenn man mitten auf dem Weg noch ein Hindernis zu umfahren hat“, findet Lieb.
Auch Reinhard Friedrich, der die Strecke fast täglich unter die Räder nimmt, findet, dass der Weg deutlich breiter sein müsste und die Asphaltierung eine zusätzliche Gefahrenquelle darstellt. „Die Steinchen sind rutschig wie Eis. Sogar Jogger haben hier ihre Probleme“, meint der Haßlinghauser und ergänzt, dass er im Laufe der Jahre schon drei Stürze beobachtet hätte und immer wieder erlebe, dass Leute vom Rad steigen müssten.
Dass die Stelle nicht ganz ohne ist und eine Reduzierung der Geschwindigkeit erfordert, weiß auch Stadtvertreter Ulrich Höhmann, sieht jedoch keinen bautechnischen Veränderungsbedarf.
„Wir haben hier alles getan, was möglich ist. Doch können wir nun mal am Streckenverlauf nichts ändern“, verweist der Mitarbeiter des Tiefbauamts auf die liegenschaftlichen Probleme, wonach ein Grundstücksbesitzer der ehemaligen Bahnlinie — wie übrigens auch bei einem ähnlichen Fall in Schee — seine Ansprüche geltend gemacht habe. Daher sei man leider zu dem Kompromiss gezwungen worden, den Radweg von der ebenen Trasse mit entsprechendem Höhenunterschied in Richtung Süden zu verlegen, erinnert Höhmann.