Grüne Zweige, Lieder und ganz viele lächelnde Gesichter
Selbst gebastelte Sträuße übergaben Kinder der Gemeinde St. Josef an Bewohner am Quell.
Sprockhövel. Bei strahlendem Sonnenschein hatten sich 15 Kinder aus der katholischen Gemeinde St. Josef auf den Weg gemacht. Ziel ihres Fußmarsches war am Dienstagnachmittag das evangelische Altenheim am Dellwig, "Haus am Quell".
Und kaum waren die jungen Gemeindemitglieder, darunter 13 Kommunionkinder, an der Einrichtung angekommen, gab es auch schon Tränen. Aber nicht etwa Tränen der Trauer oder des Schmerzes - es waren Freudentränen, welche die Kinder bei manchen Bewohnern auslösten.
Wie in jedem Jahr hatten die Kinder aus St. Josef auch diesmal wieder ihre traditionellen Palmsträuße gebunden, um sie den Bewohnern der Senioreneinrichtung als besonderes Geschenk in der Vor-Osterzeit zu übergeben. Gemeinsam besuchten sie nahezu jeden Bewohner und sangen dem festlichen Anlass entsprechende Lieder, darunter etwa "Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind".
"Die Palmsträuße haben die Kinder am Samstag vor Palmsonntag gebastelt", erzählt Pfarrer Mihai Imbria. Der Palmsonntag markiert nicht nur den letzten Sonntag vor dem Osterfest, sondern auch den letzten Sonntag der Fastenzeit.
Seitdem Imbria in der Gemeinde St. Josef tätig ist, verfolgt er den traditionellen Brauch mit, der nicht nur bei den Kindern jedes Jahr aufs Neue großen Anklang findet. Bevor die Palmstrauß-Überbringer ihren Spaziergang zum Haus am Quell antraten, hatte der Pfarrer ihnen den Segen für den Weg erteilt.
"Die Freude der Senioren ist jedes Mal sehr groß, das ist rührend", schildert Imbria die Resonanz auf die Aktion. "Manche Bewohner des Altenheims freuen sich so sehr, dass sie weinen, andere singen die Lieder mit, wieder andere haben ein paar Bonbons parat, die sie den Kindern als kleine Aufmerksamkeit schenken."
So war es auch in diesem Jahr wieder ein gelungenes Spektakel. Einrichtungsleiter Christoph Ruthenbeck freute sich sichtlich mit den Bewohnern über ihre jungen Besucher. "Die Kinder bringen Lebendigkeit und Freude in dieses Haus", sagte er.
Alle Bewohner, die dies auch gewünscht hätten, seien besucht worden - etwa drei Viertel aller Hausgäste, sagt Ruthenbeck. "Im nächsten Jahr kommen die Kinder wieder. Das haben sie schon angekündigt", sagt Ruthenbeck, der die Tradition bereits seit seinem Dienstantritt vor sieben Jahren im Haus am Quell miterlebt - und zufrieden ist.
"Wir freuen uns schon aufs nächste Mal."