Herzkamp: Stadt setzt Ideen um
Der Ortseingang bekommt ein Radar-Display, an der Elberfelder Straße gibt es schon bald mehr Parkfläche.
Herzkamp. Nach vielen Diskussionen, Veranstaltungen und gesammelten Vorschlägen rund um die verbesserungswürdige Verkehrssituation in Herzkamp geht es nun endlich an die Umsetzung. Auf den Maßnahmenkatalog der Bürgergemeinschaft Herzkamp reagiert die Stadt mit Sofortmaßnahmen. Sprockhövels Beigeordneter Volker Hoven (SPD) sagt: „Es war mir wichtig, zunächst ganz pragmatisch an die Sache heranzugehen.“
In der Folge setzt die Stadt nun zwei Forderungen aus der Bürgerschaft direkt um. Am Donnerstag, 29. Juni, bekommt die Elberfelder Straße am Ortseingang eine neue Geschwindigkeitsanzeige — Sprockhövels erste. Hoven betont: „Ich finde, das haben wir ganz unbürokratisch hinbekommen.“ Obwohl die Technik mehr als 3000 Euro kostet, habe sich der Beigeordnete und Kämmerer für die Investition eingesetzt, weil er das Messgerät an dieser Stelle, so wie die Bürgermeineinschaft, für sinnvoll erachtet. Künftig bekommen Autofahrer, die sich nicht ans Tempolimit halten, als Warnung einen traurigen Smiley auf dem Display angezeigt.
Zweite Maßnahme: Die Parkfläche vor der Bäckerei an der Elberfelder Straße 119 wird nach Rücksprache mit dem Landesbetrieb Straßenbau erweitert. Dafür verkürzt die Stadt die Einfahrt am Egen, was wiederrum die Querung der Elberfelder Straße für die Fußgänger verbessert.
Erwin Peddinghaus von der Bürgergemeinschaft Herzkamp zeigt sich von der Reaktion der Verwaltung auf das vorgelegte Papier, das auch in der heutigen Sitzung des Verkehrsausschusses (17.30 Uhr, Rathausplatz 4) auf der Tagesordnung steht, erfreut: „Es ist gut, dass wir einmal eine positive Antwort von der Stadt bekommen haben.“ Er betont jedoch auch: „Das ist erst der Anfang.“ Damit bezieht sich Peddinghaus auf die diversen Anregungen der Anwohner, die aus unterschiedlichen Gründen nicht umgesetzt werden sollen.
Beispiel ist eine Entschärfung im Bereich der Straße Zum Sportplatz. Die Herzkamper forderten einen runden Tisch mit Fachmann und brachten auch die Einrichtung einer Spielstraße ins Gespräch. Doch die Stadt sieht nach einem Ortstermin keinen Handlungsbedarf. Beigeordneter Hoven, der selbst vor Ort war, konnte berichten: „Es gab gerade einmal einen Verkehrsverstoß in einer Stunde.“ Generell laufe der Verkehr dort sehr geregelt ab. Trotzdem habe man sofort reagiert und nach der Einmündung zur Herzkamper Mulde ein zusätzlichen Piktogramm mit einer 30 aufstellen lassen, um auf die zulässige Höchstgeschwindigkeit aufmerksam zu machen. Er wirbt um Verständnis: „Eine Spielstraße geht verkehrsrechtlich an dieser Stelle gar nicht.“ Doch Erwin Peddinghaus will das Thema so schnell nicht zu den Akten legen: „Die Stadt meint, da gäbe es kein Problem — aber wir bleiben am Ball.“
Hoven ist verstimmt, weil Peddinghaus zwischendurch öffentlich geäußert habe, dass sich nichts tun würde. „Da habe ich mich schon geärgert“, sagt der Kämmerer, der seinen Einsatz für den Stadtteil schon als eine Besonderheit sieht. „Die Stadt besteht nicht nur aus Herzkamp“, sagt er und weist darauf hin, dass es beispielsweise an keiner anderen Stelle in Sprockhövel ein Geschwindigkeitsdisplay gibt. „Und wir können ja nichts dafür, dass wir keinen Kreisverkehr bauen können.“
Damit bezieht er sich auf den geforderten Kreisel im Bereich Elberfelder Straße/Barmer Straße/Elfringhauser Straße. Dort befürwortet die Stadt zwar den geforderten Kreisverkehr-Bau, doch der Landesbetrieb Straßen spielt nicht mit. Die Begründung: Mit 3824 Autos am Tag sei die Verkehrsbelastung zu gering um einen Kreisel zu rechtfertigen.