Idee: Einbahnstraßen für Radfahrer freigeben

Der Arbeitskreis für Förderung des Radverkehrs will mehr Menschen auf’s Fahrrad bringen.

Sprockhövel. Schlechte Stimmung und nachdenkliche Gesichter: Es war das erste Mal, dass sich der Arbeitskreis Radverkehrsförderung in Sprockhövel nach der Bekanntgabe der vergleichsweise schlechten Ergebnisse des ADFC-Fahrradklimatests (WZ berichtete) im Bürgertreff an der Dorfstraße versammelt hatte. Obwohl die Schwachstellen von allen Mitgliedern ausgiebig diskutiert wurden, konnten nur wenige Vorschläge zur Verbesserung erarbeitet werden, „die auch realistisch und schnell umsetzbar sind“, bilanzierte Koordinatorin Britta Altenhein.

Dennoch kristallisierte sich das Thema Sicherheit, bei dem Sprockhövel im Vorgängertest noch besser abgeschnitten hatte, als Schwerpunkt heraus. „Das finde ich verbesserungswürdig. Viele Menschen kommen nicht mehr aufs Fahrrad, weil sie sich unsicher fühlen“, stellte Britta Altenhein fest.

Das Problem: Die Infrastruktur an Radwegen habe sich im Zentrum der beiden Stadtteile Haßlinghausen und Niedersprockhövel nicht weiterentwickelt. Zusätzlich seien die beiden Hauptverkehrsstraßen, die Mittelstraße und die Hauptstraße, nur schwer entlastbar.

Eine Lösung könnte den Mitgliedern zufolge das Einführen von Tempo-30-Zonen sein. Insgesamt fordern sie innerorts eine Tempo-30-Norm, nach der Autofahrer ihre Geschwindigkeit drosseln müssen, was das Radfahren auf lange Sicht attraktiver mache. Bernd Engstermann aus der Arbeitskreissitzung ergänzte: „Außerdem müssen mehr Einbahnstraßen für Radfahrer freigegeben werden. Das würde elegante Wege eröffnen und die Strecken verkürzen.“

Das Ziel, künftig mehr Menschen aus und in Sprockhövel für das Thema Fahrrad begeistern zu können, möchte Matthias Chantrain mit der Aktion „Mit dem Rad zur Arbeit“ vorantreiben.

Dabei können Freiwillige in einem Aktionszeitraum von drei Monaten (1. Juni bis 31. August 2015) an insgesamt 20 Tagen mit dem Rad zur Arbeit fahren und anschließend Gewinne einheimsen. Getragen wird die Aktion vom ADFC und der AOK. „Wir wollen gezielt Sprockhöveler Unternehmen ansprechen, damit die das Programm ihren Mitarbeitern schmackhaft machen“, sagte Matthias Chantrain.

Als ein weiterer Punkt wurde am Mittwochabend das sogenannte „Anradeln“ am Sonntag, 19. April, um 12.30 Uhr an der Wuppertaler Nordbahntrasse im Zuge der offiziellen Einweihung des Tunnels Schee verhandelt. Britta Altenhein kündigte an: „Wir werden Präsenz zeigen und mit Verstärkung vor Ort sein.“