Internet in Sprockhövel: Die Stadt macht Tempo
Ein Arbeitskreis soll technische Lösungen und Möglichkeiten der Förderung finden.
Sprockhövel. Stadtrat und Verwaltung sollen einen Arbeitskreis bilden, der sich mit der Verbesserung der Internetanschlüsse in der Stadt beschäftigt. Außerdem soll der Rat der Stadt das Thema offiziell als zur Daseinsvorsorge gehörig anerkennen. Das beschloss der Ausschuss für Stadtentwicklung in dieser Woche.
Zur Beantwortung konkreter Fragen beauftragte der Ausschuss die Mitglieder des Arbeitskreises, sich unter anderem mit technischen Alternativen und den Voraussetzungen für eine Förderung durch die Bezirksregierung zu beschäftigen. Außerdem soll das Thema auf die Ebene des Ennepe-Ruhr-Kreises transportiert und mit den Nachbarstädten über mögliche grenzüberschreitende Kooperationen gesprochen werden.
„So voll habe ich den Raum noch nie gesehen“, hatte der Ausschussvorsitzende Volker Sonnenschein (SPD) zuvor mit Blick auf den voll besetzten Sitzungssaal die Diskussion eröffnet. Anders als in gewöhnlichen Ausschusssitzungen waren rund 30 Bürger erschienen, die mit ihren Internetanschlüssen unzufrieden sind.
Während der Sitzung gelang es Sonnenschein, das Reizthema auf einer sachlichen Ebene zu behalten. So konnten die Bürger in einer Sitzungsunterbrechung zahlreiche Fragen stellen, die anschließend von Experten der Bezirksregierung, des Ennepe-Ruhr-Kreises und der AVU beantwortet wurden.
Dabei wurde beispielsweise deutlich, dass es nach aktueller Bewertung durch die Bezirksregierung für den Bereich Schee Fördergelder geben könnte, für Herzkamp aber nicht. Am Ende blieb die Erkenntnis, dass die Investition in Infrastruktur wie Glasfaserleitungen und Verteilerpunkte für die Telekom und andere private Telekommunikationsanbieter an den kritischen Stellen in Sprockhövel uninteressant sind, weil sie keine Gewinne versprechen.
Mit Hilfe von zur Verfügung stehenden Fördermitteln und eventuell auch anderen technischen Lösungen soll nun ein Lösungsweg gefunden werden. Sollte der Stadtrat entsprechende Beschlüsse fassen, könnte dafür auch Geld aus der Stadtkasse beigesteuert werden.
Ob die Übernahme des Themas durch die Stadt als freiwillige Leistung von der Kommunalaufsicht genehmigt wird, muss allerdings noch geklärt werden — ebenso wie die Frage, durch welche Einsparungen auftretende Kosten ausgeglichen werden sollen.