Weltkindertag Kinder staunen, springen, fliegen

Sprockhövel. · Der Fachbereich Jugend der Stadt organisierte das 16. Fest zum Weltkindertag.

Sophie (4) fuhr lieber Auto, während hinter ihr die Kinder am Bungee-Trampolin meterhoch springen.

Foto: Schwartz, Anna (as)

Man weiß gar nicht, wo man zuerst hinschauen soll: Beim Weltkindertagsfest vor der Sporthalle Haßlinghausen wirbelt alles durcheinander. Gleich vorne jagen kühne Kettcar-Fahrer Runde um Runde über ihren Parcours. Im Nachbarparcours hat die E-Mobilität Einzug gehalten. Akku-getriebene Kleinstautos kurven mit ihren Fahrern um Pylonen. Auf der Bühne wird gesungen, dass die Scouts von „The Voice-Kids“ ihre Freude hätten. Und auf dem Bungee-Trampolin werden die Akrobaten meterhoch in die Luft geschleudert, immer und immer wieder. Özkan (11) schnallt sich gerade die Gurte ab, sagt: „Du denkst, du kannst fliegen!“

Elf-Meter-Schießen für
Gewinner – ohne Torwart

Die Cafeteria im Vorraum ist rappelvoll, Trubel auch in der Halle. Am Stand der Freiwilligenbörse direkt am Eingang stehen Werfer Schlange. Es gilt, mit gefüllten Beuteln kleine Figuren zum Kippen zu bringen. Ein paar Jungs haben ganz schön Mühe. Lotta (5) trifft beim ersten Wurf. Und zieht direkt weiter, bereit für neue Herausforderungen. „Wir haben Spaß, wenn die Kinder Spaß haben“, sagt Erwin Peschel und gibt die nächsten Säckchen aus.

In dem dunklen Seitenraum, in dem der Fahrsimulator steht, sitzt ein kleiner Junge auf dem Schoß seiner Mutter. Mit großen Augen schaut er auf die Projektion. Man sitzt im Cockpit eines Boliden und kann ein Rennen auf einer der Formel-1-Strecken fahren. Die zwei haben die Rolle von Sebastian Vettel gewählt. Aber Sicherheit geht vor, scheint sich die Mutter zu sagen. Jedenfalls ziehen die virtuellen Konkurrenten einer nach dem anderen vorbei. Der Faszination des jungen Nachwuchs-Vettels tut das keinen Abbruch.

Apropos Motorsport: Der MSC hat eine Carrera-Bahn aufgestellt. „Hier machen auch Große mit“, sagt Timo Schepeler. „Es gab schon einige Vater-Sohn-Rennen.“ Und wer weiß? Vielleicht schaue auch mal einer der Erwachsenen später beim Verein vorbei? Apropos Vereine: Grundsätzlich könnte sich Danijel (8) schon vorstellen, zu den Bogenschützen Ennepetal-Ruhr zu gehen. Schon im Vorjahr war er hier. Routiniert erklärt er, wie und warum man welche Schutzriemen anlegt, bevor man schießt. „Aber weißt du, ich habe schon so viel mit Handball und Fußball zu tun. Das ist ein Problem.“ Apropos Fußball: Beim TuS Hasslinghausen werden gerade „Elfmeter“ aufs Tor geschossen. In der Gewinner-Version – es steht kein Torwart drin.

Fröhliche Gesichter, wohin man auch schaut. Eines davon ist das von Peter Schröter. Er ist vom Fachbereich Jugend, Familie und Schule und gehört zu den Organisatoren. „Ich bin sehr zufrieden“, sagt er. „Wir haben ja klein angefangen mit den Weltkindertagsfesten. In der Größenordnung wie jetzt läuft es seit drei, vier Jahren.“ Und diesmal seien mit 35 Mitveranstaltern von Kitas, Vereinen, Schulen und Organisationen so viele dabei wie noch nie. Schon im Januar / Februar gehe es mit den Koordinationen los.

Wieder draußen, geht es zum Stand der Raketen-Konstrukteure. Das Team vom Evangelischen Familienzentrum Am Kindergarten hat Baupläne, Pappe, Scheren und Kleber mitgebracht. Nach sorgfältiger Detailarbeit kommt das Tollste: Die fertige Rakete wird auf ein Rohr gesteckt. Vom Rohr läuft ein Stück Gartenschlauch zu einer Wärmflasche. Vor der Wärmflasche steht ein Stuhl. Die Raketenbauer steigen drauf, springen auf die Wärmflasche – und die Rakete fliegt in Richtung Himmel. Runter kommen sie alle? Fast alle. Einige schaffen es unter dem Jubel der Zuschauer sogar bis aufs Dach.