Kleine Stars in der Manege

Heute endet der Mitmach-Zirkus Casselly mit einer Galavorstellung im Zelt neben der Sporthalle Haßlinghausen.

Haßlinghausen. Antonia (8) hat feste Berufsvorstellungen: „Zirkusleiterin möchte ich werden“, sagt das Mädchen aus Obersprockhövel, das zum zweiten Mal beim Mitmach-Zirkus im Rahmen des Sprockhöveler Ferienspaßes durch die Manege wirbelt und die zahmen weißen Tauben auf der Hand balanciert. „Das pickt ein bisschen“, sagt sie.

Seit Montag hat der Zirkus Cassely sein rot-gelbes Zelt neben der Sporthalle aufgebaut. Zum zehnten Mal ist der Familienzirkus von Alois Casselly zu Gast in Hasslinghausen. Sein Bruder Jonny hat das Zelt in Wuppertal am Carnaper Platz aufgeschlagen.

Wuppertaler Kinder, die dort keinen Platz beim Mitmach-Zirkus ergattern konnten, sind auf Haßlinghausen ausgewichen, obwohl auch dort die Plätze heiß begehrt sind. „Letztes Jahr war schon alles belegt“, sagt Lena (10).

Soweit die Kapazitäten reichen, gibt es keine Einschränkungen. Zirkusdirektor Alois Casselly (58) erwartet keine sportlichen Fähigkeiten. Obschon das Balancieren auf dem Seil nicht einfach aussieht. Lea (7) hat es aber im Turnunterricht schon üben können. Auch Jacqueline (11) hält sich gut auf dem Seil, zeigt auch ihre Künste als Bauchtänzerin.

Die Stadt Sprockhövel konnte in diesem Jahr das Projekt nicht finanzieren, die Kassen sind leer. Doch der Lions-Club Herbede-Sprockhövel sprang in die Bresche. Durch seine Spende war der Mitmach-Zirkus ermöglicht worden. Vier Mitglieder des Lions-Club sahen sich am Mittwoch den Probebetrieb im Zirkuszelt an und waren begeistert.

„Es wäre toll, wenn wir auch für 2012 Sponsoren hätten“, sagt der Leiter des Fachbereichs Jugend, Schule und Familie, Peter Schröter. Die Kinder hätten nicht nur viel Spaß in der Manege, sie lernten auch, Rücksicht zu nehmen. Wer für den Zirkus zu alt ist, mit 15 Jahren ist Schluss, der kann als Helfer einsteigen.

Sam, der Berner Sennenhund, überspringt vier Kinder, die sich in die Mitte der Manege gehockt haben. Musik erklingt, zum Schluss bellt Sam dreimal. Die Kinder jubeln. „Das hat er gut gelernt“, sagt Imane (8) „Sam hört nicht immer aufs Wort, aber wir haben viel Spaß mit ihm“.

Mittagspause. In den Räumen der Arbeiterwohlfahrt warten schon XXL-Fischstäbchen, Salat, Kartoffel und Soße. Das Eis zum Nachtisch erfrischt an diesem heißen Donnerstag.

Ben (11) ist als Clown und Fakir in der Manege. „Ich laufe über Scherben, aber das tut nicht weh. Warum, verrate ich nicht.“ Auch als Clown ist er witzig. Sein Rezept: „Ich muss natürlich selbst gut gelaunt sein.“ Zur heutigen Galavorstellung zum Abschluss der Aktion kommen auch Bens Eltern. Dann geht es zur Oma nach Bremen. Auch im nächsten Jahr will Ben mit dabei sein, wenn es heißt „Manege frei“.