Aus der Werkstatt hinters Steuer

Für Patrick Amrath wurde ein „Außenarbeitsplatz“ geschaffen.

Sprockhövel. Arbeitsplätze für Beschäftige der Awo-Werkstätten zu finden, ist für alle Beteiligten kein einfaches Unterfangen. Dabei sind die Möglichkeiten äußerst vielfältig.

Ein Beispiel dafür liefert die Awo selbst: Patrick Amrath ist wohl der einzige Awo-Mitarbeiter, der täglich alle drei Werkstätten im Ennepe-Ruhr-Kreis und die Geschäftsstelle in Gevelsberg besucht. Und überall ist der 24-Jährige ein gern gesehener Gast.

Er ist nämlich Kurierfahrer. Mit dem weißen Awo-Auto fährt er jeden Morgen von der Werkstatt Stefansbecke los, holt die Briefe aus dem Postfach in Gevelsberg und bringt sie zu den zahlreichen Empfängern.

„Ich bin zwei bis zweieinhalb Stunden unterwegs“, sagt Patrick Amrath. Es ist allerdings kein „normaler“ Arbeitsplatz, den der junge Mann hat. Nach der Schule wurde Patrick Amrath wegen seiner Behinderung zunächst in der Awo-Werkstatt Stefansbecke beschäftigt.

Vor zwei Jahren kam er dann auf den „Außenarbeitsplatz“ in der Sprockhöveler Awo-Verwaltung. Dort kann er selbstständig arbeiten, auch wenn er formal Werkstatt-Beschäftigter bleibt. Weil er einen Führerschein hat, lag der Gedanke nah, ihn als Fahrer einzusetzen.

Nach der morgendlichen Rundfahrt arbeitet Patrick Amrath in der Verwaltung mit. Rechnungen zuordnen, richtig ablegen, kuvertieren — alle Aufgaben erledigt Patrick Amrath problemlos. „Wir haben ihm im Laufe der Zeit immer mehr zugetraut“, sagt Verwaltungsleiterin Dagmar Tentrop, „und er hat alles gern gemacht und gut geschafft.“