Kohle, Kühe, Kunst am Radweg
Am Freitag kommt die Vier-Städte-Kunstaktion für drei Tage nach Sprockhövel. Der Radweg, der die Südkreis-Städte verbindet, ist ausgeschildert.
Sprockhövel. Die Local-Heroes-Woche ist vorbei, doch am Freitag kommt die Kulturhauptstadt Ruhrgebiet ganz offiziell nach Sprockhövel. Die Vier-Städte-Aktion Kohle, Kühe, Kunst, anerkanntes und gefördertes Projekt der Ruhr 2010, macht Station am Radweg in Haßlinghausen.
In Höhe Poststraße werden sechs Künstler auf einem eingezäunten Gelände, das sonst dem Bauhof als Lagerplatz dient, ihre Ideen zum Thema Kunst mit natürlichen Materialien präsentieren.
Zum Auftakt um 16 Uhr wird Ennepetals Bürgermeister Wilhelm Wiggenhagen den Staffelstab an seinen Sprockhöveler Kollegen Klaus Walterscheid weitergeben. Denn in Ennepetal hatte die Aktion vor einer Woche in bescheidenem Rahmen im Heilenbecker Tal begonnen.
Acht Installationen etwa in pinkfarbenes Plüsch gehüllte Bäume (Titel: Notruf), bunte Bänder, die als "Vernetzung" über das Tal gespannt sind, oder ein überdimensionales Bild aus Rindenmulch auf einer Wiese sind dort auch in den nächsten Wochen noch zu beobachten.
In Sprockhövel sind sechs Künstler beteiligt. Susanne-Katrin Opheys (Köln) spannt einen "roten Faden", Ines Müller (Witten) legt mit Steinen eine begehbare Spirale, Anne Monetha (Hattingen) bearbeitet Kuhfelle künstlerisch, Martine Seibert-Raken (Bonn) gestaltet Skulpturen aus Baumstämmen, Helmut Berker (Herne) schafft mit Schafschädeln einen mystischen Ort und die Vietnamesin Le Quan Chuong eine Kuh-Installation aus Naturmaterialien.
Bei der Eröffnung werden alle Künstler vorgestellt. "Optional sind sie auch am Samstag von 16 bis 18 Uhr und am Sonntag von 14 bis 16 Uhr vor Ort", sagt Sprockhövels Kulturbüroleiter Norbert Zirkel. "Jetzt muss nur noch der Programmpunkt Wetter stimmen", hofft er auf einen Freitag ohne Regen. Für den feierlichen Rahmen sollen Musikschüler sorgen. Getränke und Eintopf gibt es für die Besucher gratis zur Kunst dazu.
Es bietet sich an, mit dem Fahrrad zu kommen, denn inzwischen ist ein 40 Kilometer langer Weg, der alle Kunstorte in Ennepetal, Sprockhövel, Schwelm (Haus Martfeld ab 21. Mai) und Gevelsberg (Stadtgarten ab 28.Mai) verbindet, mit Kuh-Logos ausgeschildert. Fertig ist auch ein handlicher und hochwertiger Fahrradführer mit Wegekarten und Besonderheiten am Wegesrand.
Aus Sprockhövel werden etwa die Stefansbecke, die Lempe, das Haßlinghauser Dorf und ehemalige Anlagen rund um die alte Kohlenbahn beschrieben. Die Gratis-Broschüre, in der Auflage von 5000 Stück erschienen, gibt es am Freitag am Radweg, anschließend in den Bürgerbüros.