L 70 n: Neue Hinweise müssen erst einmal bearbeitet werden
Der Erörterungstermin am Donnerstag diente lediglich der Vorbereitung der Genehmigung.
Niedersprockhövel. Auf Antrag des Landesbetriebs Straßenbau NRW führt die Bezirksregierung Arnsberg derzeit das Planfeststellungsverfahren für eine neue Ortsumgehung in Niedersprockhövel — die sogenannte L 70 n — durch. In dem formellen Verfahren wurden dazu 34 private Einwendungen eingereicht. Diese waren, wie auch die übrigen Stellungnahmen, Thema eines Erörterungstermins, der am Donnerstag in der Glückauf-Halle durchgeführt wurde.
Im Rahmen der Veranstaltung konnten die Einsender ihre Argumente mit dem Landesbetrieb Straßenbau diskutieren. Wie ein Sprecher der Bezirksregierung berichtet, waren schon am Vormittag 25 private Einwender zu der Anhörung erschienen, von denen sich etwa die Hälfte auch aktiv an der Diskussion beteiligte. Ihre Bedenken wurden allerdings erst nach der Mittagspause — nach den Anregungen der Träger öffentlicher Belange (Untere Waserbehörde, Untere Bodenbehörde, AVU) — behandelt. Diese forderten vor allem eine rechtzeitige Beteiligung, bevor die Baumaßnahme endgültig beginnt.
Ein Sprecher der Bezirksregierung berichtete auf Anfrage, die Erörterung sei sehr sachlich und in einer disziplinierten Atmosphäre verlaufen, wobei es für die Sitzungsleiterin der Bezirksregierung, Julia Brinkmann, eine Premiere war. Inhaltlich sei es unter anderem um die grundsätzliche Notwendigkeit der Straße, aber auch um Natur- und Tierschutzaspekte gegangen.
So habe ein Anwohner davon berichtet, er habe in der Nähe der geplanten Trasse eine Kreuzkröte gesehen, ein Sachverhalt, der jetzt zunächst von einem Gutachter bestätigt werden muss. Ähnliches gilt für den Hinweis einer Anwohnerin auf möglicherweise existierende Quellen im fraglichen Gebiet.
Ein anderer Einwand betrifft das Problem, dass die neue Straße einen bestehenden privaten Weg unterbrechen würde, der zum Erreichen der dahinter liegenden Flächen benötigt wird. Auch hier muss vor der Genehmigung des Projektes durch die Bezirksregierung eine Lösung gefunden werden. Da nach der Erörterung einige neue Aspekte geprüft werden müssen, rechnet die Bezirksregierung mit einer Entscheidung frühestens Mitte des Jahres, möglicherweise auch erst nach den Sommerferien.
Stadträtin Britta Altenhein bestätigte nach dem Erörterungstermin den Eindruck der sachorientierten Atmosphäre. „Die Sitzungsleiterin hat die Diskussion sehr souverän geleitet“, sagt sie. Sie teilt auch die Einschätzung, dass noch einige unklare Punkte, beispielsweise zum Querschnitt der Trasse und zum Lärmschutz, gründlich bearbeitet werden müssen. Aus ihrer Sicht ein weiteres Problem: „Eine Reihe von Maßnahmen für die angestrebte Verkehrsberuhigung in der Hauptstraße müsste von der Stadt allein finanziert werden.“