Serie: Mein Verein Leidenschaft und Engagement für Herzkamps Schützen
Sprockhövel · Seit zehn Jahren ist Matthias Feuerstack Geschäftsführer des Schützenvereins. Er setzt sich dort ein, wo er gebraucht wird.
Vor zehn Jahren hat Matthias Feuerstack (31) selbst beim Königschießen den Vogel abgeschossen, und seitdem ist der damalige Schützenkönig Jahr für Jahr ein Volltreffer – und zwar als Geschäftsführer des 158 Mitglieder starken Schützenvereins Herzkamp (SVH), der im kleinen Ortsteil Sprockhövels eine wichtige gesellschaftliche Rolle einnimmt.
Derzeit allerdings durch Corona erheblich gebremst, denn wie im Vorjahr können weder das stets bestens besuchte Osterfeuer, der Tanz in den Mai, das Dorfschießen oder gar das dreitägige Schützenfest mit prunkvollem Umzug stattfinden. Das für Ende August/Anfang September vorgesehene Schützenfest läge zwar noch in weiter Ferne. Doch die Verträge für die verpflichteten Bands und Musikgruppen müssten weit im Vorfeld abgeschlossen werden, und das mit vielen Inseraten bestückte Festheft lässt sich nicht vorbereiten, weil man den Anzeigenkunden nicht garantieren kann, dass die drei Herzkamper Festtage auf dem Festplatz tatsächlich stattfinden werden. „Die Einnahmen aus dem Anzeigenverkauf sind eine wichtige Voraussetzung für die Gestaltung des Festes.“
Veranstaltungen und damit verbundene organisatorische Vorbereitungen, in die Matthias Feuerstack fest eingebunden ist. Und zwar zur Zufriedenheit des Vorstandes, wie Mark Koch, der Erste Vorsitzende, überzeugend versichert.
Im Schützenverein ist Feuerstack seit rund 20 Jahren. „Wir waren damals 12 bis 15 Jungs hier aus dem Dorf und haben uns den Schützen angeschlossen. Aber nur wenige sind dabei geblieben“, so Feuerstack, der sich auch an vereinsinterne Querelen vor rund einem Jahrzehnt erinnert. Er selbst studierte damals in Höxter, war aber an den Wochenenden verfügbar. Angesichts des „goldenen Schusses“ beim Kampf um die Königswürde gnädig gestimmt, ließ sich der treffsichere junge Mann damals auch zur Übernahme der Geschäftsführung überreden.
Und der neue Geschäftsführer machte im Freundeskreis gleich Mitgliederwerbung und sorgte dafür, dass der SVH im Gegensatz zu vielen anderen Schützenvereinen über eine ausgeglichene Mitgliederstruktur einschließlich einem Dutzend Jugendlicher verfügt. „Einige von ihnen haben sich auch in der Vereinsarbeit eingebracht“, berichtet Feuerstack, der in dem heute fast 80 Jahre alten Kurt Becker stets einen Ratgeber und Mentor hatte.
Ein Augenmerk des neuen Geschäftsführers galt dem traditionellen Osterfeuer, das auf der riesigen Wiese hinter dem Schützenhaus vom benachbarten VfL Gennebreck ausgerichtet wurde. „Wir stellen das Gelände zur Verfügung, warum sollten wir nicht auch von den Einnahmen profitieren?“ fragte er sich, und bald darauf traten VfL und SVH als gemeinsame Veranstalter des stimmungsvollen Familienfestes auf. Dazu wurde der „Tanz in den Mai“ zu einer festen Einrichtung gemacht.
Handwerkliche Qualitäten
bei den Vereinsmitgliedern
Verstärkte Aufmerksamkeit widmete Matthias Feuerstack auch dem Schützenhaus an der Elfringhauser Straße, das dringend renovierungsbedürftig war. „Da kam und kommt uns natürlich zugute, dass wir Maler, Tischler und Elektriker im Verein haben, die die erforderlichen Arbeiten zum Freundschaftspreis verrichten“, berichtet der 31-Jährige und zeigt zusammen mit Mark Koch die verschiedenen Verbesserungen im Schützenhaus, das der SVH gern stärker auslasten würde.
„Wir möchten daraus ein Dorfgemeinschaftshaus für Veranstaltungen im Ort machen und uns breit aufstellen“, lautet der Wunsch des Vereinsvorstandes, der sich intensiv mit Förderanträgen für einen Um- und Ausbau beschäftigt. Wie solche Höhepunkte im Veranstaltungskalender von Herzkamp aussehen können, zeigte im Herbst 2019 die „Vinyl-Party“, zu der Vereinsmitglied Thomas Penker die Ideen und die Schallplatten lieferte.
Auch wenn Corona derzeit einen Strich durch die Rechnung macht, will Matthias Feuerstack mit seinen Vorstandskollegen bereit sein, wenn es zu nachhaltigen Lockerungen kommt. „Was dann möglich ist, werden wir machen“, verspricht der Geschäftsführer des Schützenvereins Herzkamp.