Trickski Florian Preuß geht gelassen in die Trickski-Wettkämpfe

Sprockhövel. · Die Konkurrenz für den 27-jährigen Sprockhöveler ist größer geworden. Im März steht die Meisterschaft im Big Air an.

Hoch hinaus geht es für Florian Preuß, wenn er seine Tricks auf den Skiern zeigt.

Foto: Angelika Warmuth

Spektakulär und faszinierend. Diese Adjektive würden das sogenannte „Freestyle-Skiing“ (seit 2014 olympische Disziplin) wohl passend beschreiben. Ein Sprockhöveler begann mit 14 Jahren mit Tricks auf den Pisten. Florian Preuß (jetzt 27) war mit dem deutschen Nationalteam schon bei mehr als 30 Weltcups dabei und gewann bereits einige Europa-Cups. Zudem wurde er in den Unterdisziplinen „Big Air“ und „Slopestyle“ deutscher Meister. Beim Big-Air werde lediglich ein Trick gezeigt, während beim Slopestyle mehrere auf einem aufgebauten Parcours vorgeführt werden, erklärt Preuß.

Mit Skifahren ging es für ihn schon ganz früh los, erzählt er und präzisiert: „Ich stand bereits mit 18 Monaten das erste Mal auf Skiern.“ Denn seine Eltern seien immer wintersportbegeistert gewesen und so fuhr die Familie oft in den Ski-Urlaub. Später fuhr er auch gemeinsam mit Tobias Müller, einem Freund aus dem Allgäu, der inzwischen Athlet im Ski-Cross-Nationalteam ist. Preuß fing dann mit 14 Jahren an, Tricks einzustudieren. „Am Anfang habe ich nur die einfache Schraube ausprobiert“, berichtet er.

In diesem Jahr stehen noch weitere Wettbewerbe an

In dieser Saison absolvierte er mit dem Freeski-Nationalteam bereits zwei Big-Air-Weltcups in Modena und Atlanta. In Atlanta konnte er seine Tricks im Baseballstadion zeigen und kam unter die ersten 30, in Modena gelang ihm eine ähnliche Platzierung. Vor kurzem weilte er zudem mit dem Nationalteam, zu dem er seit 2013 gehört, in Font Romeu in den französischen Pyrenäen. „Dort fanden wiederum Wettkämpfe im Slopestyle statt“, sagt er. Im März werde es zudem noch zwei weitere geben: Die nationalen Meisterschaften im Big Air, die am Goetschen ausgetragen werden. Und ein dritter Weltcup im Big-Air im kanadischen Quebec.

In all den Jahren hat Preuß natürlich auch einige Favoriten unter den Ski-Pisten gefunden. „Gerne fahre ich am Stubaier Gletscher“, erklärt er. Dort gebe es seit sieben Jahren auch jeden Herbst ein vierwöchiges Trainingscamp mit dem Nationalteam.

Um sich fit zu halten, macht Preuß neben dem Ski-Sport gerade in der rund fünfmonatigen Sommerpause viel Krafttraining. Dies sei sehr wichtig, zum Beispiel um Verletzungen vorzubeugen, von denen er aber bis auf einen Handgelenksbruch 2017 verschont blieb. „Meistens fahre ich dafür in den Kraftraum der Uni Bochum“, erzählt er. Zudem wird er mit Trainingsplänen von der Sportschule Fürstenfeldbruck unterstützt. „Mit dem Nationalteam absolviere ich zusätzlich ein Akrobatiktraining“, fügt er hinzu. Für neue Tricks sei es wichtig, diese erstmal auf Videos zu analysieren und dann im eigenen Kopf zu visualisieren. „Dann kann man auch auf dem Trampolin üben, bevor es auf die Piste geht“, sagt er. „Wenn der Trick einem dann im Traum erscheint, dann hat sich das Training ausgezahlt“. Und in der Wintersaison bestünden die Trainingseinheiten vorwiegend aus Skifahren und eben dem Lernen neuer Tricks. Außerdem ist er nicht nur Wintersportler: Preuß spielt noch Tennis und Beach-Volleyball, fährt ebenfalls Mountain-Bike.

In der Zukunft sieht er allerdings keine weiteren Trophäengewinne im World Cup. „Da bleibe ich ob der großen Konkurrenz und meines vorangeschrittenen Alters realistisch“, erklärt er. Ihm gehe es mehr darum, Spaß an der Sache zu haben und zufrieden mit den eigenen Leistungen zu sein. Glücklich ist er außerdem, dass das Freestyle-Skiing sehr viel professioneller geworden ist als es zu seinen Anfangszeiten war.