Gerade beim männlichen Geschlecht schlich sich in puncto Hüftschwung ein eher skeptisches Gefühl ein, sobald es in die Lederschuhe und in Richtung Holzdielenboden gehe. Dabei sei Tanzen eine Sportart, die bis ins hohe Alter betrieben werden kann, den Körper fit hält und dabei auch noch Spaß macht, so Birgit Wilk.

Zusammen mit ihrem Lebensgefährten Hermann Prangen (54) möchte sie künftig mit passenden Angeboten der Scheu entgegenwirken: Möglich macht dies die Mobile Tanzschule. Standard- und Lateintänze, Discofox, Seniorenkurse, Latin-Solo-Dance sowie Angebote von Frau zu Frau: Unter dem Motto „Dance and Swing“ konnte im Fitnesscenter „TuWas“ an der Wuppertaler Straße jetzt schon einmal an kubanischem Cha-Cha-Cha-Flair und schwungvollen Discofox-Drehungen geschnuppert werden.

In drei Durchgängen präsentiert das Tanzpaar, was ab Januar auf regionaler Ebene folgen soll: Die Mobile Tanzschule, ein Konzept, das zwar schwerpunktmäßig in den Räumlichkeiten des Fitnesscenters stattfinden soll, aber bei Bedarf auch in das heimische Wohnzimmer zieht. „Viele haben anfangs Hemmungen öffentlich aufzutreten. Damit die ersten Schritte sitzen, gehen wir auch zu den Leuten nach Hause“, erklärt Birgit Wilk.

Individuell angepasst und motivierend soll es sein: „Wir möchten nicht das übliche Programm durchziehen. Wenn die Technik sitzt, gelingt auch das Tanzen viel einfacher“, ermutigt die frisch gebackene Tanzlehrerin. Begonnen wird beim Grundschritt. Erst wenn der verstanden ist, könnten Figuren problemlos eingeübt werden.

Erst vor einem Jahr hat das Paar mit dem Turniertanz begonnen. Mit Hilfe von Trainer Pavel Kurgan schaffte es einen Aufstieg von der D-Klasse in die B-Klasse und holte den Landesmeistertitel im Standard-Tanz. „Das ist unsere Leidenschaft“, sagt Hermann Prangen, der bereits seit 40 Jahren in die Tanzschuhe schlüpft.