Neues Modell bei der Betreuung Arbeitsloser
Der Kreis will die Organisation in eine Anstalt öffentlichen Rechts umwandeln.
Ennepe-Ruhr-Kreis. Dass die Betreuung Langzeitarbeitsloser im Ennepe-Ruhr-Kreis auch über den 31. Dezember hinaus in kommunaler Hand bleiben darf, ist nach dem in Bundestag und Bundesrat gefundene Kompromiss sicher. Der Kreis möchte die Organisationsform seiner Job-Agentur aber dennoch leicht modifizieren. "Wir würden sie gerne in eine Anstalt des öffentlichen Rechts umwandeln, kündigte Landrat Arnim Brux an.
Entsprechende Gespräche mit den Städten und ein Antrag in Düsseldorf seien auf den Weg gebracht. Den Vorteil sieht Brux vor allem in einer flexibleren Einsatzmöglichkeit und besseren Aufstiegschancen für das Personal. Bisher seien die meisten der 316 Mitarbeiter - aufgegliedert nach den einzelnen Regionalbüros, für Sprockhövel ist es die Regionalagentur Gevelsberg / Sprockhövel - Angestellte der Städte. "In einer Anstalt öffentlichen Rechts würde der Kreis Dienstherr, so Brux.
Dann könne das Personal etwa für Vertretungen wesentlich flexibler an den einzelnen Standorten eingesetzt werden, ohne jeweils komplizierte Abstimmungsgespräche führen zu müssen. Am Prinzip der Angebote vor Ort solle sich nichts ändern. In Sprockhövel beispielsweise befindet sich die Regionalstelle der Job Agentur im Rathaus.
Vorteil des neuen Modells sei auch, dass man städteübergreifend Führungspositionen besetzen und so Synergieeffekte nutzen könne. Für die Angestellten gebe es umgekehrt bessere Aufstiegschancen, da viele Städte - wie etwa Sprockhövel - unter Nothaushalt stünden, sei derzeit eine Beförderung kaum möglich.
Noch seien aber Gespräche mit den Personalräten nötig. "Die Mitbestimmung der Städte bliebe aber auf jeden Fall erhalten, verspricht Brux.
Sorgen macht ihm die steigende finanzielle Belastung des Kreises durch Transferleistung für Hartz IV. So würden die Wohnkosten, die der Kreis aufzubringen habe, von 60,5 Millionen im Jahr 2009 in diesem auf voraussichtlich 65 Millionen Euro steigen. Nicht zuletzt, weil der Anteil des Bundes gesenkt werden soll.
27 000 Menschen erhielten Ende 2009 Transferleistungen von der Job-Agentur. Die darin enthaltene Zahl der Langzeitarbeitslosen sei binnen Jahresfrist um 2,1 Prozent auf 9361 gestiegen. Angesichts der Wirtschaftskrise fügte Brux ein "nur an. Dass seit Einrichtung der Job-Agentur im Januar 2005 kreisweit 16 800 Menschen auf den allgemeinen Arbeitsmarkt vermittelt werden konnten, spreche ebenso für die Arbeit der Job-Agentur.