Pfingstturnier im Reitsport: Zittern um die vorderen Plätze
Beim Turnier des Märkischen Reit- und Fahrvereins zeigten Reiter und Pferde ihr Bestes.
Haßlinghausen. Der Reitstall des Märkischen Reit- und Fahrvereins auf dem Gelände Friedhofstraße befindet sich im Ausnahmezustand. Drei Tage lang laufen hier beim Pfingstturnier spannende Wettkämpfe. Vom Springreiten über Dressur bis zur Kür sind alle Disziplinen vertreten.
Die Zuschauer bekommen auch ein Stafettenreiten geboten, bei dem die kleinen Reiter und Reiterinnen eine Kinderprüfung ablegen, die mit viel Spiel und Spaß verbunden ist. Dieses Jahr findet das Pfingstturnier schon zum 62. Mal statt — eine Tradition, die aus Haßlinghausen nicht mehr wegzudenken ist.
Alle Vereine aus dem Ennepe-Ruhr-Kreis und aus Hagen sind zum Turnier eingeladen. Von Samstag bis Montag sind die Reiterfreunde keine Sportskameraden mehr, sondern Konkurrenten. Mit dem Turnier ist auch die Kreismeisterschaft verbunden.
„Unser Verein steigert sich jedes Jahr und ist auf einem guten Weg. Die Nachwuchsförderung steht im Mittelpunkt. Ich habe Hoffnungen auf gute Plätze“, schätzt Christa Przywara, Pressewartin des Vereins, die Chancen vom MRuFV (Märkischer Reit- und Fahrverein) Haßlinghausen ein.
Annika Piorreck, Tochter des Vereinsvorsitzenden, zählt zu den Topfavoritinnen. Das ganze Jahr trainieren die Reiter auf das Turnier hin. Alle Pferde des Reitstalls treten bei dem Tunier an. Am frühen Samstagabend sind die Vereinsteams dran: Dressur und Kür stehen auf dem Programm. Haßlinghausen stellt zwei von sechs Teams, vier Reiter in der Klasse A reiten an den Start.
Der Reitstall Auf der Gethe gilt als härtester Konkurrent. Schon auf dem Abreitplatz, wo sich Tier und Mensch auf den bevorstehenden Wettkampf vorbereiten, ist die Aufregung zu spüren. Kurz vor 18 Uhr ziehen sich die Reiter ihre einheitliche Turnierbekleidung an. Eine weiße Hose, hohe schwarze Reitstiefel und ein blaues oder schwarzes Jackett. Auch die Pferde haben Turnierdecken unter dem Sattel, die die unterschiedlichen Ställe deutlich machen.
„Unsere Reiter haben einmal eine schwarze Decke mit goldenem Zeichen und eine weiße mit rotem. Die schicke Ausstattung spiegelt die Tradition des Reitsports wider“, erklärt Przywara. Henriette Köhler mit ihrem Pferd „Carvinia 3“ und Vivien Mielke auf „Herr Hugo“ starten am Dienstag mit ihrem Dressurteam als zweite Mannschaft.
Regina Beitz ist die Trainerin der Dressurmannschaften. Sie steht außerhalb des Vierecks, in dem die Dressurprüfung durchgeführt wird, und liest die Aufgabe der Prüfer laut vor. Eine Glocke ertönt und die Prüfung beginnt. „Es können einige Fehler passieren. Oft sind die Pferde durch das Publikum abgelenkt“, erklärt Jan-Nicklas Illmann, der dieses Jahr als Helfer den Sportlern zur Seite steht. Christa Przywara fiebert ganz aufgeregt am Rand mit. Ihre Tochter Katja Matuschik startet in der 1. Dressurmannschaft von Haßlinghausen.
„Bei der Dressur soll alles perfekt sein. Es sieht militärisch aus — aber das ist ja auch der Ursprung des Reitsports“, erklärt sie. Nach der Dressur treten die gleichen Teams noch zur Kür an. Hier sind die Regeln aufgelockert und die Teams überlegen sich eigene Choreografien mit Musik. Das ist eher etwas fürs Auge. „Die Pferde sind mit Blumen geschmückt und die Reiter tragen Zylinder“, erläutert die Pressewartin.