Rathausplatz: Verwaltung reagiert auf Anlieger-Bedenken
Nach dem Ergebnis der Bürgerbeteiligung soll die Zufahrt zu den Wohnungen nicht über die Kortenstraße erfolgen.
Haßlinghausen. Im Planverfahren für die Bebauung des alten Sportplatzes Haßlinghausen schlägt die Stadtverwaltung jetzt vor, von einer möglichen Zufahrt über die Kortenstraße zu den im Hintergelände geplanten 25Wohneinheiten abzusehen. Stattdessen sollen sie parallel zur bisherigen Feuerwehrzufahrt neben dem Rathaus zu erreichen sein.
Das ist die Konsequenz aus dem Ergebnis der vorgezogenenen Bürgerbeteiligung. Bei einer Bürgerversammlung Anfang Dezember waren wie berichtet 57Bürger erschienen und hatten teilweise Anregungen und Bedenken geäußert. Außerdem hatte es innerhalb der anschließenden Zwei-Wochen-Frist ein Dutzend weitere schriftliche Anmerkungen gegeben.
Eine generelle Anlehnung der vorgesehenen Bebauung mit Einzelhandel (maximal 2800 Quadratmeter) und 25 barrierefreien Wohnungen könne nicht ausgemacht werden", heißt es in der Stellungnahme der Verwaltung, die am kommenden Montag im Stadtentwicklungsausschuss erörtert wird.
Dort muss entschieden werden, auf welcher der drei von der Verwaltung erarbeiteten Varianten der Bebauungsplan letztendlich erstellt wird. Er ist für den Investor, der das Grundstück gekauft hat, bindend, eröffnet ihm gleichzeitig die Möglichkeit, sein ursprüngliches Planungskonzept (Vollsortimenter, Discounter, Getränkemarkt, 25 Wohnungen) zu realisieren.
Planvariante A, für die sich die Verwaltung nun ausspricht, beinhaltet nicht nur die Zufahrt zu den Wohnungen über den Rathausparkplatz, sondern auch eine vorwiegend einstöckige Bauweise des Einzelhandelskomplexes. Nur ein gläserner Riegel parallel zur Straße soll doppelstöckig sein, um im Obergeschoss noch Dienstleistungen unterbringen zu können.
Grundlegende Bedenken gegen die Architektur - ein Bürger regte einen höheren Fensteranteil auch an den Seiten und begrünte und begehbare Flachdächer an - will die Verwaltung prüfen. Bei Einzelhandelsnutzung seien rundum liegende Fensterfronten allerdings nicht praktikabel.
Den größten Protest hatte es im Verfahren aber gegen eine mögliche Erschließung der Wohnungen über die Kortenstraße gegeben. Die Mitglieder der an der Kortenstraße beheimateten katholischen Gemeinde meldeten ebenso wie 16 Eltern von Kindergartenkindern Sicherheitsbedenken an.
Das Ergebnis eines Verkehrsgutachtens, das die Anbindung des neuen Gebiets an die L58 (Rathausplatz) prüft, steht zwar noch aus, mit Rücksicht auf die Anwohnerbedenken plädiert die Bauverwaltung aber bereits für die Variante A. Bedenken, dass die L58 generell insbesondere durch den Verkehr zum neuen Supermarktzentrum überlastet sein könnte, soll das Gutachten ebenfalls untersuchen.