Kulturhauptstadt 2010: Sprockhövel geht ein Jahr lang in die Luft
Flugzeuge der Air Berlin werden in diesem Jahr die Namen der Ruhrgebietsstädte in alle Welt tragen. Am Donnerstag hob der Airbus „Sprockhövel“ erstmals ab – von Düsseldorf aus in Richtung Wien.
Sprockhövel. Das kleine Sprockhövel hat seit Donnerstag einen stattlichen Botschafter, der weit herumkommt. Um Punkt 9:30 Uhr hob der Airbus A320 der Air Berlin mit dem Namen Sprockhövel erstmals vom Düsseldorfer Flughafen aus ab.
Erstes Flugziel war Wien. Doch in den nächsten Monaten wird die "Sprockhövel" genauso gut in Moskau oder Palma de Mallorca, Oslo oder St. Petersburg, Hurghada oder Sharm El Sheikh, Berlin oder München über die Start-und Landebahn rollen, wird Touristen ebenso wie Geschäftsreisende an ihr Ziel bringen.
Hintergrund dieser Namenspatenschaften ist eine Kooperation zwischen der zweitgrößten deutschen Fluggesellschaft (jährlich 28,7 Millionen) und der Geschäftsführung der Gesellschaft Ruhr 2010.
Anders als bei der Lufthansa, wo etwa der Name der von Terroristen entführten "Landshut" wohl für immer ins deutsche Gedächtnis eingebrannt sein wird, sind Namenspatenschaften bei der Air Berlin bisher nicht üblich.
Im Rahmen der Kulturhauptstadt Ruhr 2010 wurde aber mit Ruhr-2010-Geschäftsführer Fritz Pleitgen vereinbart, dass 53 Maschinen der 129 Flugzeuge starken Air-Berlin-Flotte mit dem Kulturhauptstadt-Logo und dem Namen jeweils einer der 53 Ruhrgebietsstädte versehen werden. Eine weitere trägt nur das Logo. Die ganze Aktion ist auf das Kulturhauptstadtjahr begrenzt.
"Ein dolles Ding", sagte Sprockhövel Kulturhauptstadtbeauftragter Norbert Zirkel, als auch ihn die Nachricht der Fluggesellschaft vom ersten Start der "Sprockhövel" erreichte. Offizielle Vertreter der Stadt waren nicht zugegen.
Bereits am 17. Dezember waren die Bürgermeister aller Ruhrgebietsstädte in den Air Berlin Hangar nach Düsseldorf (Hauptquartier der 2007 von Air Berlin übernommenen LTU) eingeladen gewesen, um die Patenschaft vorzustellen. Sprockhövels Klaus Walterscheid ließ sich damals aus terminlichen Gründen entschuldigen.
Die Aktion war ohnehin nur symbolisch, denn erst in den nachfolgenden Wochen wurden die Flugzeuge mit den Logos versehen.