Sparkasse stattet ihre Stiftung mit 4,5 Millionen Euro aus
Private Leuchtturmprojekte für Sport, Kultur, Jugend und Soziales werden nun bereits ab diesem Jahr gefördert.
Sprockhövel. Geld für soziale Umfeldverbesserung, Jugend- und Altenhilfe, Sport, Kultur, Bildung oder Umweltschutz in Sprockhövel bereitstellen - das ist der Zweck der Sparkassenstiftung, die 2008 mit einem Startkapital von 500 000 Euro und einem Ansparziel von fünf Millionen Euro gegründet wurde. Geplant war, das Kapital in den Folgejahren in Eine-Million-Euro-Schritten aufzustocken. Doch nun hat die Sparkasse das auf einen Schlag erledigt. Allein aus dem Ertrag des Jahres 2009 wurden 4,5 Millionen Euro in die Stiftung gepackt. Das heißt: ab sofort sind Ideen und Anträge gefragt. Voraussetzung ist privates Engagement, gewünscht sind größere Maßnahmen, bevorzugt solche, mit denen thematisches Neuland betreten wird.
"Wir hatten 2009 erneut ein sehr gutes Jahr, da haben wir entschieden, in Zeiten wo es uns gut geht, die ganze Summe aufzubringen", begründet Sparkassenvorstand Dieter Gramatke den Schritt. Bei einer Eigenkapitalquote von starken 14 Prozent (zum Vergleich: Sparkasse Wuppertal: 11 Prozent) könne sich sein Haus das leisten. Ein Beispiel: Kreditausfälle und Wertpapierberichtigungen, die gerade bei internationalen Bankhäusern 2009 ein großes Thema waren, habe es bei der Sparkasse Sprockhövel gar nicht gegeben.
Ende dieses Jahres können nun erstmals etwa 130 000 Euro ausgeschüttet werden, in den Folgejahren nach derzeitigem Zinsniveau jeweils 175 000 Euro. "Damit lässt sich schon etwas anfangen", sagt Udo André Schäfer, CDU-Chef und Verwaltungsratsvorsitzender der Sparkasse. Ein Kuratorium aus Vertretern der fünf Ratsparteien, Sparkassenvorstand und Bürgermeister (beratend) entscheidet künftig über die Anträge, die an die Sparkasse gestellt werden. Auch ein Ansparen der Zinserträge für größere Maßnahmen soll möglich sein.
Gramatke: "Kleinere Beträge bis 10 000 Euro werden wir weiter aus unserem normalen Sponsoring-Etat bestreiten, hier geht es um zusätzliche Großprojekte." Vielleicht, so seine Hoffnung, käme dadurch auch so manch verschüttete Idee von Ehrenamtlichen zum Vorschein, die zuletzt immer hören mussten: "Ist finanziell nicht machbar."