„Schattenkinder“ segeln in Kroatien auf der Sonnenseite
Sunshine4Kids: Der Sprockhöveler Verein ist im dritten Jahr mit Jugendlichen, die schwere Schicksalsschläge erlitten haben, in der kroatischen Adria unterwegs.
Sprockhövel. Kindern, die Schicksalsschläge wie den Verlust ihrer Eltern oder schwere Krankheiten von Geschwistern erlitten haben, auch die Sonnenseiten des Lebens zeigen - das möchte die Sprockhövelerin Gaby Schäfer jetzt zum dritten Mal mit ihrem Verein Sunshine4Kids bei einer Segelfreizeit in Kroation.
Von Sprockhövel aus war am Freitag Start per Bus zur dritten Auflage der "Hoffnungsflotte". Ihre Idee, Boote mit "Schattenkindern"(so nennt sie Schäfer) aus der gesamten Republik an den Start zu bringen, entwickelt von Mal zu Mal. "Diesmal sind 57 Jugendliche im Alter von 13 bis 17 Jahren dabei. Teilweise kommen sie aus Pflegefamilien, teilweise aus Heimen. Sie werden auf acht Boote verteilt", erklärte die Sprockhövelerin bei der Abfahrt am Freitag.
Nach 25 Jugendlichen (fünf Boote) im vergangenen Jahr und vier Booten vor zwei Jahren ist das schon ein deutlicher Fortschritt. Schließlich muss sich der Verein auch darum kümmern, dass Geld zur Finanzierung durch Sponsoren hereinkommt.
"Die Jugendlichen selbst müssen nichts bezahlen, das ist uns wichtig", sagt Gaby Schäfer, die außerdem 17 ehrenamtliche Betreuer für die Crews gewonnen hat. Auch ein Fernsehteam wird zeitweise wieder mit an Bord sein, denn Schäfer hat mit ihren Sunshine-Kids inzwischen bundesweite Medienbeachtung - was für das Werben von Spenden allerdings auch wichtig ist.
Die meisten Kinder an Bord kommen diesmal aus Sprockhövel. 24 seien das, so Schäfer, teilweise durch das Jugendamt vermittelt, weitere kommen aus den übrigen Städten des Ennepe-Ruhr-Kreises, zehn aus Wuppertal, 15 aus Paderborn und vier hat man auf der Fahrt Richtung Kroation noch in München abgeholt. Schäfers Traum ist es, irgendwann einmal Jugendliche aus allen Bundesländern mitzunehmen. Nächstes Jahr sollen es bereits 16 Boote sein", blickt sie voraus.
Mit den jetzigen Besatzungen sind acht Tage segeln in der Adria zwischen Zadar und Split angesagt. Sonntagfrüh ging es an Bord. Noch waren die Boote auf verschiedene Häfen verteilt. Schäfer selbst stach mit drei Booten von Primosten aus in See. Am Abend sollte sich die gesamte Flotte dann vor der Insel Vrgada, treffen. Das Gemeinschaftserlebnis ist schließlich Kern der Idee.