Sparkurs statt Investitionen bei städtischen Gebäuden
Ausschuss und Stadtrat erteilen der Betriebsleitung einstimmig die Entlastung.
Sprockhövel. Seit 2004 gibt es die „Zentrale Gebäudebewirtschaftung der Stadt Sprockhövel“, kurz und allseits bekannt unter der Abkürzung ZGS. Deren Geschäftsführung hat zum Ende eines jeden Wirtschaftsjahres einen Jahresabschluss vorzulegen, der den wirtschaftlichen Erfolg oder Misserfolg bilanziert und vom Rat der Stadt abgesegnet werden muss.
In der jüngsten Sitzung des Betriebsausschusses stand die Vorbereitung dieses Ratsbeschlusses auf der Tagesordnung. Dazu stellte eine Gutachterin die Ergebnisse der Prüfung der Unterlagen, insbesondere des Lageberichtes für das Jahr 2011 vor. Dieser sei in sich plausibel, gab sie zu Protokoll.
Zudem würden die Geschäfte innerhalb der ZGS ordnungsgemäß geführt und die interne Organisation entspreche den allgemein anerkannten Regeln einschließlich des vorhandenen Risiko-Überwachungssystems, attestierte sie der ZGS-Leitung. Kritisiert wird, dass der Lagebericht nicht innerhalb der satzungsgemäßen Frist vorgelegt wurde.
In konkreten Zahlen hat die ZGS im Jahr 2011 rund 447 000 Euro für ihre Gebäude ausgegeben, davon 302 000 Euro für Instandhaltungen. Den größten Posten bildeten verschiedene Erneuerungsarbeiten an der Hauptschule in Niedersprockhövel mit mehr als 230 000 Euro.
Erneuert wurden zudem die Außentoiletten an den Grundschulen Gennebreck und Haßlinghausen sowie die Heizung in der Verwaltungsstelle. Auf größere Einzelinvestitionen musste mit Rücksicht auf die Finanzlage verzichtet werden.
Im Geschäftsjahr wurden zudem planmäßig 1,7 Millionen Euro an die Stadt abgeführt und Kredite in Höhe von 750 000 Euro getilgt. Zugleich wurden keine weiteren Kredite aufgenommen.
„Wir haben unser Versprechen aus der letzten Ratssitzung 2011 gehalten“, sagt ZGS-Geschäftsführer Ralph Holtze — man sei nicht nur in den Jahren 2010 und 2011 ohne Kreditaufnahme ausgekommen, sondern werde das auch 2012 schaffen. Insgesamt schließt das Jahresergebnis von 2011 mit einem Defizit von 29 000 Euro, die dem Verlustvortrag für das kommende Jahr zugeschlagen werden.
Nachfragen gab es im Ausschuss zum Thema Freibad, für das die ZGS seit 2006 ebenfalls zuständig ist. Hier mussten im Jahr 2011 wieder die Personalkosten für die Kassiererinnen (24 000 Euro) finanziert werden, um die sich 2010 der Förderverein gekümmert hatte.
Aufgrund des vorgestellten Berichtes stimmte der Ausschuss einstimmig für die Entlastung der ZGS-Leitung. Der Stadtrat schloss sich diesem Votum an.