"Hier gibt es nur elf Galaxien und im Computerspiel fast 100", erklärt er. Kritisch nehmen die Schüler der Klasse 4c der Grundschule Haßlinghausen die 175 neuen Spiele und Klassiker unter die Lupe, die während der zweiwöchigen Spielemesse bereitgestellt werden.

In allen Räumen des Jugendzentrums Haßlinghausen wird gespielt. In einen Raum haben sich Svea (9), Tatjana (10), Helena (9) und Fabienne (9) verzogen. An der Türe hängt ein Zettel: "Bitte nicht stören." Um das Kinderspiel des Jahres 2008 "Wer war’s?" ausprobieren zu können, müssen die kleinen Tester ganz genau hinhören. Denn eine chipgesteuerte Truhe gibt Hinweise auf den Verlauf des Spiels. Die Kinder machen sich dabei gemeinsam auf die virtuelle Suche nach dem Dieb eines magischen Rings und müssen schneller sein als der böse Zauberer.

"Die Prinzessin kommt mir verdächtig vor, wir müssen mal ins Turmzimmer", vermutet Helena. Die Spieler müssen Indizien sammeln und Nicht-Verdächtige ausschließen. Durch die intelligente Elektronik verläuft das Spiel immer wieder neu und anders. Und die Zeit kann vor- und zurückgedreht werden, ohne dass die Spieler Einfluss darauf haben. Deshalb ist es auch ein temporeiches Spiel. "Ein aufregendes Spiel, mein Herz klopft immer noch", sagt Helena strahlend.

Auch Alicia (9), Hannah (9), Lea (9), Denis (9) und Michelle (10) finden ihr Spiel spannend. Sie spielen "Auf die Schätze - fertig - los." Die Kinder ziehen Karten auf denen Aufgaben stehen, die sie lösen müssen. Dabei trainieren sie Reaktionsvermögen, Feinmotorik und Auge-Hand-Koordination.

"Ich finde es toll, dass die Kinder so viele neue Spiele kennen lernen", sagt Klassenlehrerin Erika Zwirnmann, die das Angebot zum ersten Mal nutzt. Seit drei Jahren lädt Stadtjugendpfleger Peter Schröter gezielt Klassen ein. Ab Dezember plant er einen Verleih. "Dadurch, dass wir von den Verlagen Spiele geschenkt bekommen haben, können wir den Sprockhöveler Familien diesen kostenlosen Service anbieten."