Klimaschutz Sprockhövel will einen eigenen Klimaschutzmanager

Sprockhövel. · Ausschuss für Umwelt und Verkehr befürwortet einen Förderantrag für eine Stelle. Interkommunale Gespräche zu dem Thema scheiterten.

Die Stadt will sich um Fördermittel bemühen, um einen Klimaschutzmanager finanzieren zu können.

Foto: Gerhard Bartsch/Bartsch, Gerhard (b13)

Bereits im November 2017 ist das integrierte Klimaschutzkonzept für Sprockhövel vom Stadtrat beschlossen worden, doch erst jetzt ist über eine Personalie entschieden worden, die in diesem Zusammenhang nicht ganz unwichtig ist. Der Ausschuss für Umwelt, Verkehr, öffentliche Sicherheit und Ordnung empfahl am Montagabend dem Haupt- und Finanzausschuss sowie dem Rat, die Verwaltung zu beauftragen, einen Förderantrag für einen Klimaschutzmanager zu stellen. Für die Stelle kann Sprockhövel – als Kommune in einem Haushaltssicherungskonzept – bis zu 90 Prozent der Kosten vom Bund gefördert bekommen. Die Förderung würde über drei Jahre laufen.

Hintergrund für die Verzögerung ist, dass in einem ersten Schritt nach der Verabschiedung des Klimaschutzkonzepts geklärt werden musste, ob ein Klimaschutzmanager als interkommunale Stelle in Kooperation mit einer Nachbarkommune innerhalb des Ennepe-Ruhr-Kreises eingestellt werden konnte. Dazu wurden Anfragen an die Städte Ennepetal, Gevelsberg, Hattingen, Schwelm, Wetter und Witten gerichtet. Aufgrund der Resonanz entschied der Umweltausschuss im Juni 2018, weitere Gespräche zu diesem Thema mit Gevelsberg, Hattingen und Wetter zu führen.

Die entsprechenden Sondierungen blieben allerdings ohne Erfolg. Die Verwaltung der Stadt Gevelsberg teilte mit, dass der Stadtrat entschieden habe, keine Stelle für einen Klimaschutzmanager zu schaffen. Die Stadt Wetter sieht das anders und will einen solchen Manager einstellen, allerdings in Vollzeit allein für sich und ihre Bedürfnisse.

Wann der Posten von der Stadt besetzt wird, bleibt unklar

Inwieweit Hattingen einen solchen Posten schafft, ist derzeit noch unklar: Erst im Sommer soll der Stadtrat über die Verabschiedung eines Klimaschutzkonzeptes abstimmen und anschließend entscheiden, ob auch ein Klimaschutzmanager beauftragt werden soll. Mit einem Ergebnis in der Sache wird frühestens im Herbst gerechnet, wie die Stadtverwaltung Sprockhövel in einer Bewertung für den Ausschuss erläuterte.

Das dauert, und die Aussichten sind nicht besonders vielversprechend. Nach Einschätzung der Stadt lässt sich eine solche Stelle auf Basis einer interkommunalen Zusammenarbeit ergo „voraussichtlich nicht realisieren“. Deshalb schlägt die Stadt nun vor, allein einen Förderantrag für einen Klimaschutzmanager zu stellen. Die entsprechende Empfehlung fällte der Umweltausschuss mit neun Ja- und vier Nein-Stimmen.

Grünen-Vertreterin Petra Schellhoff bedauerte allerdings, dass der Ausschuss als zuständiges Gremium nicht direkt den Förderantrag stellen könne. Aufgrund des Beratungsweges in den Haupt- und Finanzausschuss sowie in den Stadtrat werde es so zu weiteren Verzögerungen kommen, bevor der Klimaschutzmanager seine Arbeit beginnen könne. Vertreter der Stadtverwaltung verwiesen jedoch darauf, dass der Rat in Personalfragen das Entscheidungsrecht habe.

Mit dem Klimaschutzkonzept möchte die Stadt ihre Bemühungen um Nachhaltigkeit und Ressourcenschutz weiter vorantreiben. Bereits seit Ende der 1990er Jahre wurde das Thema nach Angaben der Stadtverwaltung in verschiedenen Projekten berücksichtigt, die vor allem von der Lokalen Agenda 21 angestoßen wurden.

Am Rathaus in Haßlinghausen und anderen städtischen Gebäuden wurden energetische Modernisierungen durchgeführt, um den Energiebedarf und den Ausstoß des Klimakillers Kohlendioxid zu senken. Auf mehreren Gebäuden der Stadt wurden Solaranlagen installiert. Mit dem Klimaschutzkonzept soll nun auch ermittelt werden, ob diese Maßnahmen ausreichen oder weitere Schritte nötig sind.