Klimaschutzmanager ade

Der plötzliche Abgang von Klimaschutzmanager Martin Rabe trifft die Verwaltung empfindlich. Sie muss wieder ein Ausschreibungsverfahren in die Wege leiten, viel Zeit wird verstreichen, bis sich mögliche Kandidaten vorstellen und idealer Weise der passende für diesen sehr wichtigen Aufgabenbereich gefunden wird.

Gerade hier liegt der Hase im Pfeffer. Martin Rabe war der Richtige auf diesem Posten. Er hat mit viel Elan losgelegt und alleine sein Vorhaben, die Energiekosten der Stadt binnen dreier Jahre um neun Prozent zu senken, wäre viel Geld wert gewesen. Aktuell bezahlt Wülfrath pro Jahr rund 900 000 Euro Energiekosten für die städtischen Liegenschaften. Seine Tätigkeit war insgesamt darauf ausgelegt, Energie und damit Kosten zu sparen und die Umwelt schonender zu behandeln.

An dieser Stelle sei die Frage erlaubt, warum der Klimaschutzmanager nach wenigen Monaten wieder seine Zelte in Wülfrath abbricht. Vielleicht sollte sich in diesem Fall die CDU-Fraktion Gedanken machen, ob sie nicht dazu beigetragen hat. Auf der Tagesordnung des Haupt- und Finanzausschusses am 20. März dieses Jahres stand ein Antrag der CDU, der schon vor der Sitzung durch das gesamte Rathaus geflattert war: Die Stelle des Klimaschutzmanagers wird zum nächstmöglichen Termin aufgegeben. Die CDU begründete dies unter anderem mit dem Hinweis auf den gebeutelten Haushalt und war der Meinung, diese (geförderte) Stelle sei nicht mehr finanzierbar. Dass sie Geld einbringt, war der CDU entgangen. In der gleichen Ausschusssitzung sollte Martin Rabe, der sich noch in der Probezeit befand, einen ersten Sachstandsbericht abgeben, was er dann auch tat.

Die CDU zog zwar am selben Abend diesen Antrag zurück, hatte damit aber längst viel Porzellan zerschlagen. Martin Rabe äußert sich zu seiner Kündigung nicht, aber es wäre mehr als verständlich, wenn ein Rathausmitarbeiter, dessen Stelle von der stärksten Fraktion des Stadtrates derart in Frage gestellt wird, sich zeitnah nach einem anderen Arbeitgeber umsieht.