18 000 Schwimmer verzeichneten und Stadt und Förderverein Freibad-Saison war unter den Corona-Umständen erfolgreich

Sprockhövel. · 18 000 Schwimmer konnten an der Bleichwiese begrüßt werden. Betreiber hoffen auf mehr Veranstaltungen im nächsten Jahr.

Tom zeigte am Wochenende seine Sprünge.

Foto: Bartsch,G. (b13)

Die Saison im Freibad Sprockhövel ist beendet. Es war eine denkwürdige, konnten aufgrund von Corona Veranstaltungen wie das Badewannenrennen, Café 50 plus, Freibadgottesdienst und das Open Air Kino in diesem Jahr nicht stattfinden. Trotzdem machte man das Beste aus der Situation, wie Ralph Holtze, Chef der Zentralen Gebäudebewirtschaftung (ZGS), beim Nachtschwimmen am Samstag am Rande des Beckens am Samstagabend erläuterte.

So habe das Becken am 30. Mai geöffnet, zunächst seien jeweils morgens und nachmittags je 100 Gäste hineingelassen, zwei Wochen später 200 und dann die erlaubten 250. Während in anderen Bädern der Zugang nur per Online-Anmeldung gestattet war, was vornehmlich ältere Menschen vor Probleme gestellt hat, hat Holtze ein Chip-System installiert. „Das war ganz einfach: Jeder Badegast bekam einen Chip, den er beim Verlassen wieder an der Kasse abgab, sodass ein neuer Schwimmer hineinkonnte. Solange Chips da waren, konnte das Bad betreten werden. Das hat super geklappt, und den von Corona ohnehin gequälten Menschen blieb die Hoffnung auf bessere Zeiten aufrechterhalten“, so Holtze.

Das Bad an der Bleichwiese, das als zweites Bad im Ruhrgebiet seine Tore geöffnet hatte, war auch Anziehungspunkt für Leistungsschwimmer aus der Region, bot es doch mit seiner 50-Meter-Bahn beste Trainingsmöglichkeiten. „Hier haben sogar Olympia-Kandidaten trainiert“, vermerkte Holtze mit Stolz. Und den Sprockhövelern schien es auch am Samstagabend, als von 17 bis 23 Uhr das Nachtschwimmen angesagt war, bestens zu gefallen. 150 Karten waren für das nächtliche Spektakel mit den zwei Disc-Jockeys Florian Franke (Dezybill) und Marcel Büttner (B-Flash) verkauft worden. Manche zogen im großen Becken ruhig ihre Bahnen, viele andere sorgten dank Powerfrau Sandra Hoven mit einer „Schaumgummi-Nudel“ bei der Wassergymnastik zu fetzigen Klängen für fröhlichen Kalorienverbrauch.

Lob gibt es für die rund
18 000 Badegäste

In diesem Jahr kam auch erstmals die neue Wellenrutsche zum Einsatz. Allerdings nur, wenn ausreichend Personal da war, das die Einhaltung der Abstandsregeln beaufsichtigte. Wobei sich die Sprockhöveler und die auswärtigen Badegäste wohl äußerst gesittet verhielten, wie Ulrike Adamy, die langjährige Schwimmmeisterin bestätigte. „Mein Kollege und ich waren erstaunt, wie diszipliniert die Menschen hier auf den Wiesen und in den Becken waren. Da wurde diesmal sogar erheblich weniger Müll hinterlassen als sonst. Das hat uns die Arbeit hier im Bad wesentlich erleichtert“, lobte Ulrike Adamy und fügte hinzu: „Zum Glück hat es auch keine Unfälle gegeben. Lediglich ein paar Wespenstiche mussten behandelt werden.“ Gesucht werde indes noch eine als Schwimmmeister ausgebildete Kraft, die Team verstärkt, führte Holtze an.

18 000 Menschen hatten in den drei Monaten das Bad an der Bleichwiese besucht. „Das war unter den gegebenen Umständen sicher ein Erfolg“, meinte auch Marcel Beckers, der Vorsitzende des Fördervereins, und trauerte den nicht stattgefundenen Veranstaltungen im Wasser und rund um die Becken nach. „Wir hoffen, dass wir am 1. Mai 2021 wieder vor einer störungsfreien Saison stehen.“