Kommunalwahl Sprockhöveler machen fünf Kreuzchen
Sprockhövel. · Bürgermeister, Landrat, Kreistag, Stadtrat und Ruhrparlament müssen gewählt werden.
Der scheidende Bürgermeister Ulli Winkelmann wollte nicht, sein Stellvertreter Volker Hoven, selbst Kandidat für das Bürgermeisteramt, durfte nicht, und da fiel die Wahl auf Evelyn Müller, die am 13. September als Wahlleiterin für die Stadt Sprockhövel fungieren wird. Die Ressortleiterin für Soziales, Integration, Jugend, Familie und Schule, also all das was Altkanzler Gerhard Schröder in seiner unnachahmlichen Art als „Gedöns“ bezeichnet hat, kennt sich aus, war sie doch selbst etliche Male als Wahlvorsteherin in den verschiedenen Wahllokalen vor Ort. Dort war sie für einen geordneten Urnengang und eine ebensolche Stimmauszählung verantwortlich.
„20 Stimmbezirke und ebenso viele Wahllokale sind am 13. September von 8 bis 18 Uhr geöffnet und warten auf exakt 21 235 wahlberechtigte Wählerinnen“, erklärt Evelyn Müller. „Coronabedingt gibt es bisher schon vier Wahlvorstände und Teams zur Auszählung der Stimmen per Briefwahl, und es könnte bei Bedarf noch ein fünfter dazu kommen, weil den Menschen der gebotene Abstand offensichtlich sehr wichtig ist.“ Egal, ob Briefwahl oder persönliche Stimmabgabe im Wahllokal, die Auszählung beginnt am Sonntagabend erst ab 18 Uhr, wenn die Wahllokale geschlossen sind.
Fünf verschiedene Stimmzettel sind für die Sprockhöveler am Wahlsonntag auszufüllen. „Der Bürgermeister, der Landrat, der Kreistag, der Stadtrat und erstmals das Ruhrparlament sind zu wählen“, so Evelyn Müller, die übrigens selbst morgens früh in ihrer Heimatstadt Schwelm wählt.
Das Prozedere will, dass jede Wahl einzeln ausgezählt und abgeschlossen wird, ehe die nächste an der Reihe ist. Und, um die Dramaturgie stetig zu steigern, werden die Stimmen für das Bürgermeisteramt erst am Schluss ausgezählt. Da kandidieren bekanntlich der Erste Beigeordnete der Stadt Sprockhövel, Volker Hoven, und die Monheimer Stadtkämmerin Sabine Noll für das Amt des Stadtoberhaupts, und dieses Ergebnis wird natürlich mit besonderer Spannung erwartet.
Wer will, kann die Auszählung der Stimmen im Wahllokal selbst beobachten. „Das ist eine öffentliche Wahl, und die muss auch transparent sein“, sagt die Wahlleiterin. „Dann muss man nur nach Schließung des Wahllokals um 18 Uhr vor Ort sein und kann dann zusehen, ob auch alles mit rechten Dingen zugeht.
„In kleinen Bezirken wie Schee oder Herzkamp geht die Auszählung relativ schnell, aber angesichts der fünf verschiedenen Wahlen kann es vor allem in den größeren Bezirken auch zwei oder drei Stunden dauern, bis das Ergebnis feststeht, zumal die Kontrollen selbstverständlich penibel sind“, weist Evelyn Müller darauf hin, dass das Ehrenamt an der Urne durchaus Einsatz erfordert.
Die Ergebnisse werden dann zunächst per Telefon durchgegeben, und nach Abschluss der Stimmauszählung, wenn alle Arbeiten erledigt sind, kommen auch die jeweiligen Wahlvorstände persönlich zum Rathaus in Haßlinghausen und liefern sämtliche Unterlagen und alle Stimmzettel für eine eventuelle nochmalige Überprüfung ab.
Ein Wahlhelfer-Team besteht aus sechs, besser noch aus acht freiwilligen, ehrenamtlichen Helfern. „Wir sind eigentlich mit Wahlhelferinnen und Wahlhelfern gut ausgestattet, doch wer gern noch mitmachen will, sollte sich beim Wahlbüro Annette Bartels unter 02339/917-255 melden. Es könnt ja passieren, dass ein Wahlhelfer wegen Krankheit ausfällt oder coronabedingt unter Quarantäne gestellt wird. Dann wäre man froh, auf Ersatz zurückgreifen zu können.“