Kommunalwahl 2020 Sachliche Debatte der Kandidaten
Sprockhövel. · Sabine Noll und Volker Hoven trafen auf Einladung der Jungparteien in der Glückaufhalle aufeinander. So bewerten die Parteien die Debatte.
Auch wenn die Debatte der Bürgermeisterkandidaten, die von den Jugendvertretern der Parteien CDU, SPD, Grüne und FDP organisiert worden war, nicht so hochkochte wie die Temperatur in der Sprockhöveler Glückauf-Halle, konnten die Zuschauer in der Halle und vor dem Livestream durchaus sehen, wofür Sabine Noll und Volker Hoven stehen. Alle befragten Parteivertreter lobten im Nachgang, dass die von WDR-Moderatorin Edda Dammüller geleitete Podiumsdiskussion in einem fairen Rahmen blieb.
In der Nachbetrachtung sahen die Politiker natürlich den eigenen Kandidaten im Vorteil. „Aus meiner Sicht war es eine ehrliche Diskussion“, urteilte SPD-Chef Wolfram Junge, der Sabine Noll, die für Grüne und CDU antritt, zwar bescheinigte, eine kompetente Bewerberin zu sein. Sie habe aber bei den Fragen zu Perspektive und Zukunft der Stadt für seinen Geschmack wenig authentisch und zu strategisch geantwortet. So habe sie sich klar gegen das schon vom Rat mehrheitlich geplante Gewerbegebiet Gangelshausen ausgesprochen. In dem Kandidaten von SPD und FDP, Volker Hoven, habe er mehr Authentizität gesehen und nannte auch hier ein Beispiel. „Herr Hoven hat ehrlich geantwortet, dass es zu seinen Führungsaufgaben gehört, deutliche Worte zu sprechen“, sagt Junge.
FDP-Chef Bodo Middeldorf konnte von der WZ leider nicht erreicht und nach seiner Meinung befragt werden. Dafür gab Lucas Kemna, einer der Organisatoren und FDP-Mitglied, seine Einschätzung ab: „Wir als Sprockhöveler können froh sein, zwei so exzellente Fachleute als Kandidaten zu haben“, sagte der Gastronom, und schlug sich aber doch auf die Kandidatenseite seiner Partei, und hob hervor, dass sich Hoven in Sprockhövel ja doch besser auskenne.
Dass die CDU ihre Kandidatin vorne gesehen hat, liegt wohl wahrlich in der Natur der Sache. „Ob bei den im Vorfeld angegebenen Themenfeldern oder bei den spontanen Fragen, die durch das Publikum und aus dem Netz kamen, unsere Frau Noll war souveräner, konkreter und besser messbar in ihren Antworten. Das zeigte sich ja auch am Beifall der Zuhörer in der Halle, die ja bekanntlich nicht alle CDU- und Grünen-Anhänger sind. Wir sind zufrieden“, sagte Torsten Schulte für die CDU und bekam dabei vom Grünen-Ortsverbandssprecher Alexander Karsten Unterstützung: „Sabine Noll hat für alle spürbar gezeigt, dass sie auch für grüne Themen steht und sich in Sprockhövel bestens auskennt, wo angepackt werden muss und hat dabei klare Vorstellungen.“ Er sieht es als gute Entscheidung an, Noll zur Kandidatin erklärt zu haben.
Einzig Luc Stahlhut, neben Kemna und Kevin-Dietmar Schneider (CDU) der Hauptinitiator, gab sich wirklich neutral. „Wir sollten mitnehmen, dass man sich für beide Kandidaten entscheiden kann, dass sie es beide können. Jetzt müssen die Wähler für sich entscheiden, welche Herangehensweise für sie die bessere ist“, sagte Stahlhut und gab sich als guter Gastgeber.
Die Debatte können Sie bei Youtube sehen: