Akkordeon Sprockhövelerin bei „Jugend musiziert“ erfolgreich
Sprockhövel · Die 19-jährige Silvia Busch konnte mit ihrem Akkordeon glänzen.
„Von nichts kommt nichts“ – die Bedeutung dieses Sprichworts kennt niemand besser als Silvia Busch. Täglich bis zu vier Stunden Üben haben ihr kürzlich den ersten Platz beim Regionalwettbewerb „Jugend musiziert“ beschert. Nicht ganz alltäglich für junge Leute ist ihr Instrument: das Akkordeon.
Ihr Instrument hat sie bereits in der ersten Klasse gefunden
Lackschwarz glänzt das Pigini-Akkordeon. Die Bassknöpfe und die Tasten des Diskantmanuals schimmern perlmuttern. Die Liebe zu diesem Instrument hält nun schon seit der Grundschulzeit. „In der ersten Klasse hat es eine Instrumentenvorstellung gegeben. Da durften wir auch ausprobieren, und von der ersten Minute an war mir klar, dass ich so ein Instrument spielen möchte“, erinnert sich die 19-jährige Physikstudentin.
Dankbar ist sie ihren Eltern, dass sie dem Wunsch ihrer Tochter entsprochen haben, obwohl sie selbst gar kein Instrument spielen: „Ich habe ab der zweiten Klasse Akkordeon-Unterricht in der Musikschule in Sprockhövel bekommen. Außerdem haben mir meine Eltern ein gebrauchtes kleines 48-Bass-Akkordeon gekauft, sodass ich sofort ein eigenes Instrument hatte.“
Auch ihre Schwester ist über die Grundschule zur Musik gekommen, spielt aber „just for fun“, ist nicht so leistungsorientiert wie Silvia. Dennoch steht im heimischen Musikzimmer auch ein Klavier.
Inzwischen war sie dem ersten Akkordeon entwachsen und hat sich mit einem 96-Bass-Akkordeon auf den ersten Platz beim Regionalwettbewerb der Talentsuche „Jugend musiziert“ gespielt. Ihr Wunsch wäre jetzt ein Instrument mit 120 Bässen, aber das kann man sich nicht mal ebenso kaufen: „Die Preise für ein solches Instrument liegen schnell mal bei 10 000 Euro oder mehr“, kennt Silvia Busch die Dimensionen, in denen sich ihre Wünsche bewegen. Faszinierend sei aber, wie viel man mit diesem Instrument machen könne: „Das ist einerseits ein Soloinstrument, andererseits spiele ich aber auch in Sprockhövel im Akkordeon-Orchester.“ Sie ist also auch Teamplayerin und schätzt den sinfonischen Klang der Instrumente im Zusammenspiel. Den Erfolg gebe es nur mit viel Selbstdisziplin, erläutert die Musikerin – und mit täglichem Üben. Bis zu vier Stunden lang. Durch den Sieg hat sie sich für die Teilnahme am Landeswettbewerb von „Jugend musiziert“ qualifiziert. „Das Üben fällt einem nicht immer gleich leicht. An manchen Tagen geht es einem besser von der Hand, an anderen Tagen ist man nicht so gut drauf“, erklärt die Musikerin. Was sie am Akkordeonspielen sehr schätzt, ist ein gut entwickeltes Körpergefühl. „Ich bemerke, dass sich meine Koordination verbessert. Die linke Hand tut etwas Anderes als die rechte, und zwischen den beiden muss ich auch noch den Balg ziehen und zusammenschieben.“ Auch Konzentration, das Gehör und Selbstdisziplin trainiert sie damit jeden Tag. Was generell zum Musizieren animiert, beschreibt sie so. „Es ist natürlich schön, Musik zu hören. Viel schöner ist es aber, selbst welche zu machen.“ Eine Wegbegleiterin der ersten Stunde ist ihr Akkordeon-Lehrerin Olga Belyaeva. Sie war ihre erste Lehrerin und ist auch heute noch ihre engagierte Anleiterin. „Olga hat selbst große Freude daran zu sehen, wie ich mich am Akkordeon laufend verbessere. Sie macht den Unterricht mit ganz viel Gefühl und Leidenschaft“, liebt Silvia Busch ihre Lehrmeisterin.
Das Programm aus Klassik, Jazz und zeitgenössischer Musik steht: „Ich feile jetzt nur noch an den Details und Feinheiten“, beschreibt sie die Vorbereitungen auf den Wettbewerb, der am 21. März stattfindet. Corelli und Bach, der jazzige Titel „Take five“ und ein zeitgenössisches Stück von Helmut Sabitzki gehören zum Programm.
Über die Auszeichnung hat sich die Sprockhövelerin gefreut: „Ich hatte auch das Gefühl, dass ich ganz gut gespielt habe“, beurteilt sie ihre eigene Leistung bescheiden.