Was der St. Töniser Verein 2025 plant Akkordeon-Orchester am Puls der Zeit
St. Tönis · Das Akkordeon ist nach wie vor das Hauptinstruments des 1957 gegründeten Vereins. Doch auch anderen Instrumenten hat man sich geöffnet – und die Zahl der Mitglieder enorm gesteigert. 2025 gibt es ein umfangreiches Konzert-Programm.
Mit bunten Kostümen und jeder Menge Karnevalshits, die die vereinseigene Band Kölsch-Tönis im mal wieder ausverkauften Vereinsheim zum Besten gab, ist das Akkordeon-Orchester St. Tönis gut gelaunt ins Veranstaltungsjahr 2025 gestartet, das wieder viel zu bieten hat. Die zehnköpfige Liveband Kölsch-Tönis mit zwei Akkordeonspielern zeigt stellvertretend, wie sich das Akkordeon-Orchester in den vergangenen Jahren neu aufgestellt und es geschafft hat, seine Mitglieder zu halten und bei seinen Konzerten immer wieder „ausverkauft“ melden zu können.
Das Hauptinstrument des Vereins ist nach wie vor das Akkordeon, doch auch andere Instrumente spielen mittlerweile eine wichtige Rolle. „Man muss den Mut haben, sich zu öffnen, ohne seine eigene DNA zu verlieren. Wer sich nur auf die Harmonika konzentriert, hat’s schwer“, sagt Oliver Schieren, Vorsitzender des Akkordeon-Orchesters St. Tönis, das rund 400 Mitglieder – darunter etwa 100 aktive Spielerinnen und Spieler – zählt und damit „der zweitgrößte Akkordeon-Verein Deutschlands ist“, wie Schriftführerin Karin Löcher sagt.
Um ihre Musik und den Verein einem breiteren Publikum zugänglich zu machen, sind bei den Konzerten der verschiedenen Orchester immer wieder auch Gäste dabei – ob Sängerinnen, Schlagzeuger oder Saxofonisten. Auch die „hauseigene“ Mundharmonika-Gruppe Antonius Harmonists wird integriert. So wird es noch vielseitiger. Das Instrument Akkordeon an sich biete bereits eine enorme Vielseitigkeit, viel mehr als Seemannslieder auf dem Schifferklavier, sagt Karin Löcher. Ob Hits aus Musicals oder Pop, französische Chansons: Mit dem Akkordeon lässt sich vieles darstellen – „und das kommt beim Publikum bestens an“, sagt Oliver Schieren.
2018 war es, als der Verein vieles auf den Prüfstand stellte, um sich für die Zukunft zu rüsten. Schließlich muss auch das 520 Quadratmeter große Vereinsheim, das Ende der 80er gebaut wurde, unterhalten werden. Viele Vereine haben in den vergangenen Jahren aufgegeben oder sich mit anderen zusammengetan, nicht jedoch das Akkordeon-Orchester St. Tönis. „Wir haben seit 2018 rund 150 Mitglieder hinzugewonnen, wir erleben gerade eine sehr erfolgreiche Zeit“, freut sich Schieren. Doch das kommt nicht von ungefähr. Die Erkenntnis damals: „Vieles lief gut, aber in einigen Punkten mussten wir uns verbessern. Wir mussten die Leute anders abholen“, sagt Schieren.
Und so kam es dazu, dass es neben der Musik auch viele verschiedene Freizeitangebote gerade für Kinder und Jugendliche gibt. „Die Eltern wissen, dass die Kinder bei uns gut aufgehoben sind“, sagt Schieren. Auch gibt es seither Workshop-Tage und -Wochenenden und ein einwöchiges, abwechslungsreiches Mitmach-Sommercamp, das für alle Kinder von sechs bis elf Jahren offen ist und in dem auch gebastelt und getanzt wird.
An alle Altersgruppen richtet sich seit vier Jahren die „Zeit der offenen Tür“, zu der damals auf Anhieb 150 Gäste kamen. „Da hatten wir gar nicht mit gerechnet“, freut sich Schieren. „Die Veranstaltung ist eine gute Gelegenheit zu zeigen, was wir machen. Viele sind überrascht und bleiben bei uns. Wir sind eine gute Alternative zur klassischen Musikschule“, sagt Schieren. So wurde auch der Musik-Salon für Leute ab (etwa) 50 Jahren gegründet. Und so ist beim Akkordeon-Orchester für jedes Können und jeden Anspruch etwas dabei. „Musik ist ein Hobby, das Spaß machen soll“, sagt die 67-jährige Karin Löcher, die als Zwölfjährige über die Melodika-Gruppe zum Akkordeon gekommen ist.
Heute gibt es für Kinder von vier bis sechs Jahren auch zwei Gruppen der musikalischen Früherziehung, in denen gesungen, getrommelt und getanzt wird. Melodica, Schlagzeug und Gitarre können Kinder im Akkordeon-Orchester St. Tönis ab fünf Jahren, Mundharmonika und Akkordeon ab sechs Jahren lernen. Etwa 75 Kinder und Jugendliche sind derzeit Mitglied im Verein. 14 junge Erwachsene kümmern sich ehrenamtlich um die Jugendarbeit des Vereins, deren Höhepunkt die jährliche Jugendherbergsfahrt ist.
Und das plant der Verein in diesem Jahr: Am Sonntag, 23. März, 17 Uhr (Einlass: 16.15 Uhr), heißt es „Pop trifft Musical“, wenn das Orchester Fun-Tastik mit Sängerin Cori aus St. Tönis Musik aus „Starlight Express“ oder „Tarzan“ und von Tina Turner oder Herbert Grönemeyer im Vereinsheim an der Corneliusstraße 25b zum Besten gibt. Karten kosten 12 Euro (ermäßigt 7 Euro) im Vorverkauf und 14 beziehungsweise 9 Euro an der Abendkasse.
In der „Zeit der offenen Tür“ stellt sich der Verein mit seinen vielseitigen Angeboten am Samstag, 5. April, von 10 bis 13 Uhr vor. Der Eintritt ist frei.
Kostenfrei ist der Eintritt auch zur Veranstaltung „Akk-Zente en France im Seulenhof“ an der Hochstraße 30, wenn das Orchester Akk-Zente und Sängerin Stella Göke am Dienstag, 29. April, um 19.30 Uhr französische Schlager und Chansons spielen und singen wird. Um Anmeldung unter www.akkordeon-orchester-st-toenis.de wird gebeten. Die Veranstaltung „Stakkato im Seulenhof“ mit Saxofonist Gary Jarmin bietet am Freitag, 23. Mai, um 19.30 Uhr Evergreens und Pop mit „Gute-Laune-Garantie“, so der Verein. Auch hier wird um Anmeldung gebeten. „Fun-Tastik im Seulenhof“ mit Sängerin Cori und aus Pop und Musicals heißt es (bei freiem Eintritt, um Anmeldung wird gebeten) am Montag, 16. Juni, 19.30 Uhr.
Einen zweiten Teil von „Akkzente en France“ mit Sängerin Stella Göke gibt es am Samstag, 5. Juli, 17 Uhr im Vereinsheim. Karten kosten 12 Euro (ermäßigt 7 Euro) im Vorverkauf und 14 beziehungsweise 9 Euro an der Abendkasse.
In Anspielung auf das 2027 bevorstehende 70-jährige Bestehen des Vereins heißt es am Samstag, 16. August, ab 17 Uhr auf dem Rathausplatz in St. Tönis „2 vor 70 – St. Tönis in Concert“. Der Eintritt ist frei, und unter der Moderation von Peter Gronsfeld präsentieren sich die Orchester Akk-Zente, Stakkato, Fun-Tastik und die Antonius Harmonists sowie die Band Kösch-Tönis mit Auszügen aus ihrem Repertoire. Unterstützt werden sie dabei von den Sängerinnen Stella Göke, Cori, Gary Jarmin am Saxofon, Bettina Dölling an der Klarinette, Ruth Storm und Svenja Vetter (Querflöte) und Juri Wostrikow (Kontrabass).
Ohrwürmer aus einer ganz besonderen Zeit gibt es bei „Stakkato – Helden der Kindheit“ am Samstag, 11. Oktober, um 17 Uhr im Vereinsheim. Karten kosten 12 Euro (ermäßigt 7 Euro) im Vorverkauf und 14 beziehungsweise 9 Euro an der Abendkasse.
„Wir singen, bis der Baum brennt“, heißt es am Sonntag, 14. Dezember, um 17 Uhr in der Kirche St. Cornelius am Kirchplatz 17 im Mitsing-Konzert „Loss mer singe – Weihnachtszeit“. Gesungen werden klassische Weihnachtslieder und Rock-Christmas-Songs. Die musikalische Gestaltung übernimmt das Orchester Akk-Zente, die musikalische Leitung hat Thomas Waser. Der Eintritt ist frei.