Unterhaltsamer Neujahrsempfang in der Glückaufhalle Frank Busemann als Stargast in Sprockhövel
Sprockhövel · Verleihung des Heimatpreises der Stadt.
Unterhaltsam, informativ und stimmungsvoll, so könnte man den Neujahresempfang der Stadt Sprockhövel in der bestens gefüllten Glückaufhalle beschreiben. Und der strahlende Sonnenschein draußen hatte sich auch auf die Gesichter des Publikums, der Vortragenden und vor allem der Geehrten übertragen, denn erstmals wurde auch der Heimatpreis der Stadt in einem würdigen Rahmen verliehen und die Zuhörer über das Maß der positiven Dinge unterrichtet, die die drei Institutionen und die Einzelperson ganz im Sinne der jungen Bürgerschaft und der Menschen im Seniorenalter nahezu täglich leisten.
Es begann damit, dass Bürgermeisterin Sabine Noll das Jahr vor dem Hintergrund mit Schnappschüssen Sprockhöveler Lebens auf der Videowand vorüberziehen ließ, die Feuerwehrkapelle für die musikalische Begleitung und Moderator Marc Schulte für die verbindenden Worte sorgte.
Anekdoten und Gedanken
über den Zehnkampf
Den Gastvortrag hielt der ehemalige Zehnkämpfer und Silbermedaillengewinner von 1996 in Atlanta, Frank Busemann, der seit Jahren als Experte bei Leichtathletik-Großveranstaltungen in der ARD auftritt und unter dem Motto „Machs doch einfach“ nicht nur sportliche Ratschläge für den Alltag gibt. Zehnkampf ist ein Wettbewerb, der über zwei Tage geht. Busemann erläuterte die zehn Stationen, würzte seine Ausführungen mit kleinen Anekdoten und verschwieg auch nicht, dass es innerhalb eines Wettkampfes Auf und Abs gebe, dass man Schmerzen überwinden und sich immer wieder neu motivieren müsse, bis man beim abschließenden 1500-Meter-Lauf das Ende herbeisehne.
Nun war die Schar derer, die gern mal einen Zehnkampf bestreiten möchten, in der Glückaufhalle überschaubar, doch allen „Normalos“ gab Busemann, der mit sieben Jahren schon seinen ersten Wettkampf bestritten hat, mit auf den Weg: „Lassen sie schlechte Gedanken gar nicht zu, vertrauen Sie der positiven Macht der Gedanken.“ Und: „Nehmen Sie auch Negatives wahr und sagen Sie sich, dass es so ist, wie es ist. Machen Sie jeweils das Beste daraus“, so der einstige Spitzenathlet, der seine Zuhörerschaft aufforderte: „Haben Sie keine Angst vor Hürden und geben Sie auch im neuen Jahr niemals auf.“ Donnernder Applaus belohnte den fröhlich lebensbejahenden Olympioniken für seine aufbauenden Worte.
Dem schloss sich die Verleihung des Heimatpreises an, für die Bürgermeisterin Sabine Noll ihre Stellvertreterin Marion Prinz und ihre beiden Stellvertreter Frank Schulte und Alexander Karsten als Laudatoren auf die Bühne bat. Zunächst bedankte sich das Stadtoberhaupt für die großartige Arbeit ihrer Stellvertreter mit Blumensträußen, ehe Marion Prinz das Wort ergriff und das Projekt des ADFC Hattingen-Sprockhövel „Radeln ohne Alter“ auszeichnete. Dabei können nämlich Damen und Herren der reiferen Jahrgänge zu zweit in der Rikscha vorn Platz nehmen und werden dann von einem ehrenamtlichen Pedalpiloten hinaus in die Natur kutschiert. Nach dem Motto „Jeder hat das Recht auf Wind in den Haaren“, was ja durch die Frontposition auf der Rikscha deutlich gefördert wird. „So wird die Lebensqualität der älteren Menschen gesteigert“, lobte Marion Prinz.
Die Passagiere werden den kräftigen Rikscha-Piloten durch die sozialen Einrichtungen in Sprockhövel vermittelt, wie Johannes Kock und Dieter Körner, zwei von rund 30 Ehrenamtlichen, berichteten. Alexander Karsten, zweiter stellvertretender Bürgermeister, stellte den zweiten Preisträger Hartmut Kroll vor. „Ein Urgestein in Sprockhövel, als Übungsleiter bei der TSG und Pate eines Bergbauwanderweges, exzellenter Kenner der Umgebung und seinen Naturdenkmälern ist er mit fast 80 Jahren ein Vorbild, was den Gemeinsinn angeht, eine helfende Hand und ein wahres Multitalent,“ stellte Karsten den Sympathieträger vor, der den meisten im Saal bestens bekannt war. „Sein Ziel ist das Miteinander, ein Mensch, der andere Menschen an die Hand nimmt.“
Und dann der mit Spannung erwartete Sieger des Heimatpreis-Wettbewerbs: „Lesezeichen“, der Förderverein der Stadtbücherei, vorgestellt von Frank Schulte. Ricarda Gärtner, die Leiterin der Stadtbibliothek an der Gevelsberger Straße, und Monika Klene nahmen den Preis entgegen. Sie berichteten, dass auch jüngere Menschen wieder Zugang zu dem gedruckten Wort gefunden hätten, und dass die Stadtbibliothek sich steigenden Interesses erfreue. „Leseförderung, Sommerlesungen wecken die Freude am Buch“, erfuhren wir. Und wie sieht der „Wetttkampf“ zwischen dem gedruckten Werk und den Hörbüchern aus? „Da ziehen die meisten das Buch in der Hand vor, weil man einfach umblättern möchte“, weiß Ricarda Gärtner.
Das bestens zu Sprockhövel, der Wiege des Ruhrbergbaus, passende Steigerlied, intoniert von der Feuerwehrkapelle, bildete den Abschluss des rund dreistündigen, kurzweiligen Neujahrsempfangs.