Sprockhöveler planen größtes Fußballturnier in Deutschland
Erstmals arbeiten alle fünf Fußballvereine der Stadt zusammen. Das Turnier soll an Pfingsten 2015 stattfinden.
Sprockhövel. „Wir haben vor, das größte Jugendfußballturnier in Deutschland zu organisieren.“ Schon gleich zu Beginn der Pressekonferenz am Freitagabend ließ Christian Parlow die erste Rakete steigen. Und dann folgte gleich die zweite Sensationsmeldung: Vermutlich erstmals in der Geschichte der Stadt arbeiten alle fünf Fußballvereine Hand in Hand zusammen.
So saßen dann auch im Vereinsheim am Landringhauser Weg alle fünf Jugendleiter nebeneinander, um mit verteilten Rollen das Projekt „Sprocki-Cup 2015“ vorzustellen: Andreas Roehr vom VfL Gennebreck, Dirk Bursy vom Hiddinghauser FV, Oliver Schönherr vom SC Obersprockhövel, Jürgen Homberg von der TSG Sprockhövel und Christian Parlow vom TuS Haßlinghausen.
Möglich sei die neue Kooperation vor allem dadurch geworden, dass es in den vergangenen Jahren verschiedene Wechsel in den Jugendvorständen gegeben habe. „Wir gehen bei aller Rivalität nicht mehr so verbissen an die Sache heran“, sagt Parlow.
Schon seit mehreren Monaten haben die Jugendleiter an dem Konzept für das neue Turnier gebastelt, das Premiere an den Pfingsttagen im kommenden Jahr 2015 haben soll. „Das wäre doch ein Knaller, wenn das größte Jugendturnier in Deutschland in Sprockhövel stattfinden würde“, zeigen sich die Jugendleiter zuversichtlich, an dem ohnehin gern für Reisen genutzten Wochenende viele Jugendteams in die Stadt locken zu können.
Wichtig war bei der Planung von Anfang an die gleichberechtigte Beteiligung aller Vereine. So werden — entsprechend den Schwerpunkten der Vereinsarbeit — auf allen fünf Plätzen Turnierspiele stattfinden: in Gennebreck zwei Mädchenturniere, in Haßlinghausen die D2- und E1-Jugend, in Hiddinghausen die C2- und D1-Jugend, in Niedersprockhövel die C1- und F2-Jugend und in Obersprockhövel die E2- und F1-Jugend.
Geplant wird mit jeweils 16 bis 20 Mannschaften pro Turnier. Das würde bedeuten, dass am Turnierwochenende rund 2500 Teilnehmer — Spieler, Trainer und Betreuer — in der Stadt zu Gast sein werden. Weil Vereine aus ganz Deutschland und auch aus dem benachbarten Ausland eingeladen werden sollen, müssen die Organisatoren auch für Übernachtungsmöglichkeiten sorgen. „Hier hat Ralph Holtze von der zentralen Gebäudebewirtschaftung schon signalisiert, dass wir voraussichtlich alle Sporthallen nutzen können“, berichtet Jürgen Homberg. Außerdem werde geprüft, ob an einer geeigneten Stelle ein Zeltlager errichtet werden könne.
Große Unterstützung erhalten die Organisatoren auch von der Sparkassenstiftung. Zur Präsentation der Pläne waren eigens Ingolf Dammmüller vom Kuratorium der Stiftung und Daniel Rasche vom Sparkassenvorstand gekommen. Sie bestätigten, dass die Stiftung die zu erwartenden hohen Kosten — unter anderem für Unterbringung, Verpflegung der Gäste, Pokale, Schiedsrichter und Rahmenprogramm — mit immerhin 7000 Euro absichert, wenn die Teilnehmerbeiträge nicht ausreichen. „Die Idee, in Sprockhövel den Graben der A 43 zuzuschütten und alle fünf Vereine an einen Tisch zu bringen, finden wir gut und unterstützenswert“, erklärte Daniel Rasche die Entscheidung der Stiftung.
Nach seiner Premiere im Jahr 2015 soll der „Sprocki-Cup“ jährlich stattfinden und zum größten Jugendturnier Deutschlands wachsen. „Das Musikfestival Wacken hat auch klein angefangen“, zeigen sich die Organisatoren zuversichtlich, dieses Ziel auch zu erreichen.