Tourismus ist ein wichtiger Wirtschaftsfaktor im Kreis
Die Zahl der Übernachtungen ist in zehn Jahren um 42 Prozent gestiegen.
EN-Kreis/Sprockhövel. Attraktive Industriemuseen und eine Unterwelt mit Ausnahmecharakter in der Kluterthöhle, gut gebuchte Stadt-, Kreis- und Themenrundfahrten sowie im Ruhrtal ein Radweg der Extraklasse — für Klaus Tödtmann sind dies nur einige Beispiele von vielen, die zeigen, wie gut und erholsam an Ennepe und Ruhr Freizeit gestaltet werden kann. Der touristische Geschäftsführer der EN-Agentur nutzte eine Veranstaltung im neu eröffneten „Ruhr-Inn Hotel & Hostel“ in Hattingen, um auf die inzwischen wichtige Rolle des Tourismus für die Region hinzuweisen.
Dabei ließ er auch Zahlen sprechen. Mehr als eine halbe Millionen Übernachtungen verzeichneten die Gastgeber zwischen Witten und Breckerfeld, Herdecke und Schwelm 2016 in 3220 Betten, in 85 mit Sternen klassifizierten Ferienwohnungen und auf 132 Stellplätzen für Wohnwagen und Zelte. „Wer einmal hier ist, bleibt im Durchschnitt fast drei Tage“, sieht Tödtmann die These belegt, dass die Region von vielen für einen kleinen Urlaub zwischendurch angesteuert wird.
Entwicklungen und Einschätzungen, die die Gäste — Touristiker aus Kommunen und Verbänden, Hoteliers und Gastwirte — bestätigten. Sie nutzten ein gemeinsames Frühstück, um Erfahrungen und Ideen auszutauschen.
Als Referent nutzte anschließend Axel Biermann, Geschäftsführer der Ruhr Tourismus GmbH, die Gelegenheit, um den Blick auf das gesamte Ruhrgebiet zu richten. „In den vergangenen zehn Jahren haben wir uns als Reiseziel etabliert: Die Zahl der Übernachtungen ist um 42 Prozent auf 7,4 Millionen gestiegen. Unsere Vision bleibt es, das Ruhrgebiet bis 2030 zu den touristisch zehn erfolgreichsten und attraktivsten Großstädten Deutschlands zu machen.“ Dafür gelte es vor allem, die regionale Dachmarketingstrategie sowie die Netzwerkstruktur weiter zu festigen.
Der Einsatz zahlt sich aus. Bereits heute haben 114 000 Menschen dank Tourismus einen Arbeitsplatz und die Gäste des Ruhrgebietes sorgen für einen Gesamtbruttoumsatz von 5,5 Milliarden Euro. Drei Viertel davon entfallen auf den Tagestourismus, der vor allem für Freizeiteinrichtungen, Gastronomie, Einzelhandel und Kulturbetriebe eine wichtige Rolle spielt.
Potenzial sieht Biermann unter anderem noch beim Radtourismus. „Mit ´radrevier.ruhr´ sollen gemeinsam mit Kreisen und Städten weitere Zielgruppen angesprochen, neue Angebote geschaffen und eine zentrale Marketing- und Informationsplattform geboten werden. Wir wollen den Menschen zeigen, wie attraktiv die Radwege auf den ehemaligen Bahntrassen sind und wie gut und auch sicher Besucher die Industriedenkmäler in der Metropole Ruhr mit dem Rad erfahren können.“