Unterhaltung: Spielplätze - Stadt kann vorerst nur den Sand reinigen

Alte oder aus Sicherheitsgründen abgebaute Spielgeräte würde die Stadt gerne austauschen – das geht aber erst, wenn die Finanzaufsicht die Investitionen bewilligt.

Sprockhövel. Vor allem Eltern und ihre Kinder werden es merken: In den nächsten vier bis sechs Wochen wird auf den 32 städtischen Spielplätzen in Sprockhövel der Sand gereinigt und, wenn nötig, auch aufgefüllt.

Im vergangenen Jahr wurde der Sand komplett ausgetauscht, nun wird nur durchgesiebt. Kostenpunkt: etwa 10 000 Euro. Nötig wäre allerdings noch mehr Geld - nicht nur für die Sand-Reinigungs-Aktion, die die Finanzaufsicht wegen der gesundheitlichen Relevanz als unabweisbar gelten lässt. Eigentlich würde man auch Geld für den Austausch defekter Spielgeräte benötigen.

Vor allem durch den harten und langen Winter wurden viele Spielgeräte in Mitleidenschaft gezogen. "Leider können wir noch nicht sagen, wann und ob überhaupt Geld für die Sanierung zur Verfügung steht", bedauert Anian Klemp vom Tiefbauamt, der für die Spielplätze in der Stadt zuständig ist.

Er hat eine Liste mit den bestehenden Mängeln vorliegen. In Zeiten der Haushaltssicherung könnten deren Behebung allerdings auf die lange Bank geschoben werden.

40000 Euro waren in der Investitionsliste zunächst für die Anschaffung neuer Spielgeräte vorgesehen, der Ansatz wurde noch einmal leicht gekürzt. Doch auch dem muss die Finanzaufsicht in Schwelm und Arnsberg erst zustimmen. Investitionen müssen dringend und unabweisbar sein, lautet die Vorgabe.

Erst in der vergangenen Woche habe die Bezirksregierung über die Situation gesprochen, aber noch keine Entscheidung getroffen, so Klemp. Da der Bereich zu den freiwilligen Leistungen gehört, befürchtet man beim Tiefbauamt inzwischen, dass gar kein Geld bewilligt werden könnte.

Die meisten Spielplätze sind zwar grundsätzlich in Ordnung, "aber auf allen gibt es ein bisschen etwas zu tun", sagt Klemp. Wenn die Geräte zu alt und gar morsch werden und eine Unfallgefahr besteht, müssten sie entfernt werden - zunächst ersatzlos. So beispielsweise geschehen bei dem Spielplatz Am Alten Knapp, bei dem im vergangenen Jahr das Klettergerüst abgebaut werden musste. "An dieser Stelle wünschen wir uns jetzt natürlich ein Neues", sagt Klemp.

Weitere Beispiele: Der Spielplatz an der Dresdener Straße in Niedersprockhövel. Klemp: "Hier sind die Geräte schon älter." Und bei dem Spielplatz an der Flurstraße ist die Tischtennisplatte "nun wirklich nicht mehr schön anzusehen", sagt Klemp. "Das ist zwar nur eine Kleinigkeit - aber trotzdem. . ."

Immerhin gebe es auch eine gute Nachricht: So konnte Anfang des Jahres ein neuer Spielplatz im Erschließungsgebiet an der Streuobstwiese in Hiddinghausen eröffnet werden, weil er im Bebauungsplan mit vorgesehen war. Den zahlt deshalb auch nicht die Stadt, sondern der Erschließungsträger.