Wieder neues Leben in elf Geschäften auf der Mittelstraße

Erster Erfolg des Arbeitskreises: Die Zahl der Leerstände wurde halbiert.

Haßlinghausen. „Welche Zukunft hat die Mittelstraße?“, fragten wir vor einem halben Jahr an dieser Stelle. Inzwischen hat sich eine Arbeitsgruppe mit Vertretern der Verwaltung, des Werberings sowie der Haus- und Grundbesitzer mit dem Thema beschäftigt. Geleitet wird die Gruppe von Klaus Willmers, dem Geschäftsführer des Einzelhandelsverbandes Südwestfalen, als externer Berater.

Gestern stellte die Gruppe den aktuellen Stand ihrer Beratungen im Rathaus vor. Ausgangslage war die seit etwa einem Jahr bestehende „unbefriedigende Leerstandssituation“. Seit ihrer Gründung im vergangenen Herbst hat sich die Arbeitsgruppe etwa alle vier Wochen getroffen und die Probleme besprochen.

„Wir haben uns mit einzelnen Geschäften, mit der Funktion und der Gestaltung des öffentlichen Raums und mit Finanzierungsfragen beschäftigt“, berichtet Bürgermeister Klaus Walterscheid (SPD). Der Einzelhandelsstandort Haßlinghausen biete gute Voraussetzungen und könne von sich aus gute Kräfte entwickeln, um dem aktuellen Wandel standzuhalten. „Wir sind da auf einem guten Weg“, lautet das Fazit des Bürgermeisters.

Lob bekamen die Arbeitskreismitglieder von Klaus Willmers, der sich selbst nur als Moderator der Aktivitäten versteht. „Es ist ein aktiver Arbeitskreis. Die ersten Ergebnisse können sich sehen lassen“, sagt er. Von den 24 Leerständen vor einem Jahr seien elf „mit guten Nutzungen“ wieder belegt worden. Problematisch sei aber, dass einige Vermieter „beratungsresistent“ seien.

Wolfgang Weiss vom Werbering, der die meisten Arbeitsaufträge erledigen musste, wies darauf hin, dass leerstehende Objekte zudem teilweise renovierungsbedürftig seien. Inhaltlicher Schwerpunkt der Arbeit ist es, die Mittelstraße lebendig zu gestalten und die Kundenfrequenz zu steigern. Das sei auch durch die Ansiedelung von Dienstleistern oder Cafés möglich, so die Arbeitsgruppe.

Über die erfolgreiche Wiederbelegung der Ladenlokale hinaus wird man von ihrer Arbeit in absehbarer Zeit wenig sehen können. Zunächst müssen weitere Ideen in einem Konzept zusammengefasst werden, das dann auch politisch genehmigt werden muss, was bis zum Ende des Jahres dauern kann. „Bis dahin sind uns die Hände gebunden“, sagt Wolfgang Weiss.

In der kommenden Woche wird es allerdings einen Ortstermin mit einem Vertreter der Bezirksregierung geben, dessen Ziel es ist, Fördermittel für konkrete Veränderungen — wie Parkplätze, Blumenkübel, Straßenlaternen oder Fahrradständer — zu bekommen. Keine Gedanken hat sich die Gruppe anscheinend darüber gemacht, wie man von der in der Diskussion stehenden Ansiedelung eines Ikea-Marktes in der Nachbarschaft — beispielsweise wegen der Zunahme der durch die Mittelstraße fahrenden potenziellen Kunden — profitieren könnte. Stattdessen erklärte Klaus Willmers ausführlich, warum es aus seiner Sicht nicht zu einer Ansiedelung kommen wird.